2015_07_02_Schienenabbau_1894Erfahrungen helfen beim Schienenabbau

Radweg soll von Thüste Richtung Salzhemmendorf weiterführen

Thüste (gök). Viel idyllischer könnte ein Radweg nicht sein. Entlang der Thüster Beeke auf der alten Bahnstrecke Duingen-Voldagsen könnte der Weg erst entlang der Thüster Beeke und dann an der Saale Fahrradfahrer Richtung Salzhemmendorf führen. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Das erste Teilstück von Weenzen nach Thüste wurde vergangenes Jahr im Rahmen eines LEADER-Projektes auf dem ehemaligen Bahndamm schon eingeweiht, auch wenn Nacharbeiten aufgrund des weichen Weges dort noch erforderlich sind.

Sport-Sponsoring Salzhemmendorf _4cMittlerweile haben auch die Arbeiten hinter dem Thüster Bahnhof Richtung Levedagsener Bahnhof begonnen. Wie schon bei den Arbeiten im Hildesheimer Kreis ist dort wieder die Firma PT Recycling aus Ockensen aktiv. Im vergangenen Jahr hatte Inhaber Patrick Truckenbrodt die Arbeiten am Anfang noch etwas unterschätzt, aber im Verlauf der Wochen seine Erfahrungen gesammelt. Mit entsprechenden extra gekauften Gleisbaugeräten konnte Truckenbrodt zusammen mit seinen Mitarbeitern die Schienen von Gestrüpp befreien und der Verwertung zuführen.

Mittlerweile hat die Firma auch eine benzinangetriebene Schienenflex angeschafft, mit der pro Trennscheibe etwa sieben bis acht Schnitte gemacht werden können. Dadurch gehen die Arbeiten etwas schneller voran, wobei natürlich auch hier Komplikationen auftreten können. Die Schrauben entlang der Schienen können normalerweise gut gelöst werden. Doch viele Schienen sind auch nur mit Klemmen versehen, die dann oft nur mittels großer Maschinen rausgerissen werden können. Innerhalb der Ortschaft sind die Gleise noch gut erreichbar. Doch schon direkt nach dem Ortsausgang sind die Gleise wieder zugewuchert und teilweise sogar mit Bäumen bewachsen. Auch führt entlang der Gleise an den meisten Stellen kein Weg, so dass nur direkt vom Gleiskörper aus gearbeitet werden kann.

2015_07_02_Schienenabbau_1898 2015_07_02_Schienenabbau_1908 2015_07_02_Schienenabbau_1910Trotz der etwas gesunkenen Schrottpreise lohnen sich die Arbeiten für die Firma aber noch, wobei die Gemeinde auf einen hohen Erlös hofft und damit die Kosten für einen Radweg teilweise wieder reinholen kann. Truckenbrodt schätzt, dass die kommenden Arbeiten wieder rund zwei Monate dauern können, wobei das aber schlecht vorhergesagt werden kann. Allerdings ist er froh, dass er nicht wieder den gleichen Zeitdruck wie im Vorjahr hat, wo das Projekt wegen der Fördergelder schnell umgesetzt werden musste.

Mit Behinderungen im Straßenverkehr muss aufgrund der abgelegenen Bahnstrecke in den nächsten Wochen nicht gerechnet werden. Auch Tiere in dem Gleiskörper werden nicht gefährdet. Die Arbeiten im vergangenen Jahr haben gezeigt, dass die meisten Tiere vor dem Lärm flüchten und die übrigen behutsam durch die Firma umgesetzt werden. Zwischen Weenzen und Thüste waren Eidechsen gefunden worden, für die sogar extra ein neuer Lebensraum geschaffen wurde. Um auch keine Brände zu verursachen, entwickelte PT Recycling im vergangenen Jahr auch eine mobile Löscheinheit, mit der beim Abbrennen gleich abgelöscht werden kann. Truckenbrodt kann mit seinen Arbeitern nun seine Schienenflex wieder intensiv nutzen und so die Idee eines Radweges entlang des Saaletals weiter voranbringen.

Foto: zusammen mit seinen Arbeitern werden die Schienen bei Thüste zersägt

Foto: im Ort sind die Gleise gut zugänglich, danach zumeist zugewachsen