2016_01_29_160128-0202 New York_9999_49Königin der Städtereisen – New York ist auch im Januar attraktiv

Ein Besuch, der sich auch im Januar lohnt

Wallensen / New York (gök). Wir verfügen schon über einige Erfahrungen an Städtereisen. Oslo, Barcelona, Lissabon oder London – alle Städte haben ihren Reiz und wissen mit tollen Sehenswürdigkeiten zu überzeugen. Doch die Königin der Städtereisen ist für uns New York. Viele Menschen schrecken vermutlich die Entfernung, der Preis oder die Einreisebestimmungen ab. Doch wie bei allem, muss man sich damit einfach nur mal beschäftigen. Zuerst wäre der Preis zu nennen. Hier heißt es Augen auf – im Reisebüro um die Ecke oder im Internet gibt es immer wieder Angebote, so dass pro Person schon für einige hundert Euro der Atlantik überflogen werden kann und auch ein Hotel in Manhattan beinhaltet.

Gerade bei wenigen Tagen Aufenthalt ist es angenehmer, wenn das Hotel direkt in Manhattan liegt und nicht erst noch Anfahrzeit zu den Sehenswürdigkeiten dazukommt. Direktflüge zum Big Apple gibt es ab nahezu allen größeren Flughäfen in Deutschland. Die Flugzeit beträgt dann etwa zwischen acht und zehn Stunden. Im Normalfall sitzt man in diesen Flugzeugen auch bequemer, als bei Charterflügen in nahe Urlaubsziele. Wir flogen auf dem Hinweg von Hamburg mit einem City-Hopper nach Amsterdam und von dort mit einer Boeing 747-700 von KLM bis nach New York weiter. Angenehm war dabei vor allem die schnelle Abfertigung in Hamburg und auch der sehr serviceorientierte Aufenthalt in Amsterdam. In der Luft ist es immer wieder beeindruckend, wie schnell man vorwärts kommt. “War das eben die Weser, die Ems oder schon der Rhein? In rund einer Stunde ist man von Hamburg schon in Amsterdam!” Ein Bummel durch die Geschäfte am Flughafen verkürzt den Aufenthalt dann hier deutlich. Teenager versammeln sich dagegen am Gate lieber um eine Insel, wo Handys aufgeladen werden können. Den Platz in einer 747 ab Amsterdamm hätte ich mir dann schon größer gewünscht, allerdings war die Maschine nicht ausgebucht und man konnte sich entsprechend breit machen. Das Essen an Bord war ok, machte halt satt. Erfreulich war das Filmmaterial, was man individuell aussuchen kann. Auch aktuelle Filme aus dem Kino sind abrufbar und verkürzen die Flugzeit deutlich. Interessant war das im Flugzeug verteilte Formular von der US Customs and Border Protection. Beamtendeutsch gibt es wohl auch im englischen, zusammen mit netten Sitznachbarn kämpft man sich aber schnell durch das Formular. Wichtig sind die Daten eh nur, wenn man Gewerbliches oder Lebensmittel in die USA einführt. Deutsche sind für einen kurzen Urlaubsaufenthalt (bis 90 Tage) in den USA visumsfrei. Allerdings muss online eine elektronische Einreisegenehmigung (ESTA) beantragt werden. Für diese fällt auch eine kleine Gebühr in Höhe von 14 US-Dollar an, die per Kreditkarte gezahlt werden muss. Hier sollte man aber schon einige Wochen vor dem Flug tätig werden, denn die Beantragung soll auch schon mal etwas dauern können, wenn es bei uns auch direkt online bestätigt wurde.

Die meisten Flüge aus dem Ausland landen dann in New York auf dem Flughafen JFK. Hier hat man dann die Qual der Wahl, wie man nach Manhattan kommt. Abenteuerlustige können dann einen privaten Fahrservice nutzen, wo man aber auch in einer dunklen Ecke mal nach einem Aufschlag gefragt wird. Ist also nicht zu empfehlen und viele New York-Reisende warnen davor. Seriös sind der oft vom eigenen Hotel angebotene Fahrservice, der Bus, das Super-Shuttle, das Taxi oder der Air-Train mit der angeschlossenen U-Bahn (Subway). Die Kosten halten sich die Waage, wobei Air-Train und danach Subway die günstigste Alternative sind. Vier Karten mit dem Bus kosten ungefähr genauso viel wie eine Fahrt mit dem Taxi. Daher haben wir das Taxi gewählt, weil ich mit Koffern auch nicht in die U-Bahn wollte. Die Kosten für das Taxi betragen 52 US-Dollar pauschal nach Manhattan sowie die Gebühren für die Maut, die zwischen rund 7 und 10 US-Dollar je nach Strecke betragen. Nicht zu vergessen ist aber das Trinkgeld, was in den USA bei jeder Dienstleistung nicht vergessen werden sollte. So landete ich bei der ersten Taxi-Fahrt bei 70 US-Dollar. Unser erster Taxifahrer war der 73jährige Louis, welcher schon seit mehr als 40 Jahren als Taxifahrer arbeitet und noch wegen seiner drei Ex-Frauen arbeiten muss. Zielsicher nahm der wohl schlecht sehende Louis während der Fahrt jedes Schlagloch mit und auch Busse überholten uns dauernd. Das hatte aber den Vorteil, dass wir die vor uns aufwachsende Skyline im Dunkeln umso länger beobachten konnten. Louis war aber recht unterhaltsam und erzählte uns von Sehenswürdigkeiten und den vielen Baustellen in New York.

In unserem Reisepreis war die Übernachtung im Waldorf Astoria-Hotel in der Park-Avenue in Manhattan enthalten. In der Fünf-Sterne-Herberge steigen laut Wikipedia immer die US-Präsidenten ab, wenn sie in New York sind. Entsprechend edel war auch der erste Eindruck von dem Hotel, als wir davor ausstiegen. Abends stellten wir schnell fest, das wir zwischen Abendkleidern und Smokings etwas under-dressed waren. Am Hoteleingang nahm uns ein Page sofort die Koffer ab und gab uns einen Zettel, den wir beim Check-In vorzeigten. Für 100 US-Dollar extra pro Tag nahmen wir dort ein Upgrade vor. Neben einem größeren Zimmer mit Ankleideraum und großem Bad waren dadurch auch W-Lan und Frühstück in einem gesonderten Raum beinhaltet. Darauf kann man auch verzichten, aber das gönnten wir uns als Luxus. Durch das reichhaltige Frühstück waren wir dann immer gut gestärkt für den Tag, wobei ein gutes Frühstück für vier Personen in New York auch in den Cafe’s recht teuer geworden wäre. Mit einem guten Frühstück ist dann tagsüber nur noch ein großes warmes Essen notwendig, was die Reisekasse nicht mehr so strapaziert und die Konzentration so auf Shopping gelenkt werden kann. Gerade bei Klamotten kann man ein Schnäppchen machen, allerdings muss man schon gut gucken. Eine 501 von Levi’s etwa bekommt man im Angebot schon für gut 30 US-Dollar, was weniger als die Hälfte als in Deutschland ist.

Allgegenwärtig sind in New York die Polizisten. Fast an jeder Ecke steht ein Streifenwagen oder Polizisten gehen dort Streife. Sonst bekommt man von der allgemeinen Bedrohungslage aber als Tourist nichts mit und kann sich auf die Sehenswürdigkeiten konzentrieren. Wir bekamen von einem Bekannten, der schon lange Jahre in der Region lebt den Tip, das “Top of he Rock” zu besuchen. Der Besuch der Aussichtsplattform des Rockefeller-Center kostet bei vier Personen zwar 119 US-Dollar, doch die Aussicht ist unbeschreiblich. Ob Central Park, Empire State Buildung, Finance Destrict, Brooklyn Bridge, Chrysler Building oder noch viel mehr – man kann alles windgeschützt genau angucken und verbleibt sicher mehr als eine Stunde auf der Plattform. Ein Besuch auf dem Empire State Building kostet dagegen genauso viel, bietet aber eine sehr windige Aussicht, was den Ausblick nur sehr kurz genießen lässt.

Der erste Weg ließ uns aber in die Subway gehen, wo wir uns eine 7-Tages-Karte für die U-Bahn holten, die pro Person 31 US-Dollar kostet. Die Kosten hierfür hat man nach zwölf Fahrten aber wieder raus, die man auch an vier Tagen in New York schnell zusammen bekommt. Die Entfernungen sind unvorstellbar. Auf der Karte sieht Manhattan ja noch übersichtlich aus, doch die Füße können einem schnell weh tun. Alleine der Broadway hat als längste Straße von Manhattan 25 Kilometer zu bieten. Entsprechend oft nutzten wir die U-Bahn, um die Strecken zwischen den Sehenswürdigkeiten zu verkürzen. Unser erster Ausflug ging zum Times Square, wo wir vor allem die riesigen Werbungen auf uns wirken ließen. Ob der riesige M&M-Shop, das obligatorische Hardrock-Cafe oder Bubba Gump Shrimps, wir waren begeistert. Bereits vor dem Trip nach NY hatte ich mir Gedanken um das Programm gemacht. Vor Ort kaufte ich dann nachmittags auch gleich Karten für den Madison Square Garden, wo abends die New York Knicks gegen Phoenix Suns ihre Kräfte beim Basketball maßen. Egal ob man Basketball mag oder nicht, so etwas sollte man sich nicht entgehen lassen. Die Show rund um den Sport und der Garden selber sind überwältigend. In der Halbzeitpause tritt halt mal Run DMC auf und schmettert “Walk this way” durch das Rund. Eine tolle Halle, wo man auch auf günstigen Plätzen – 75 US-Dollar pro Ticket – sehr gut sehen kann.

New York ist generell sehr teuer, aber man kann auch kostenlos viel machen. So sind wir mit der Subway nach Brooklyn gefahren und dann zu Fuß über die Brooklyn Bridge nach Manhattan wieder reingelaufen. Oberhalb der PKW-Spuren läuft man über den Fußgängerweg auf dieser tollen Brücke in die Stadt wieder rein und ergötzt sich bei sonnigem Wetter an der tollen Skyline. Ebenfalls kostenlos ist die Nutzung der Fähre nach Staten Island. Um Zeit zu sparen, fuhren wir mit dem Taxi zum Fähranleger und amüsierten uns sehr, als unser indischstämmiger Taxifahrer die Ticketverkäufer für die Fähren zu Liberty Island heftig beschimpfte. “Wir sind schließlich mit ihm da und jeder muss Geld verdienen!” Die Ticketverkäufer wollen einen direkt vor der kostenlosen Fähre abfangen und zu einer Fahrt zur Freiheitsstatue überzeugen, was dann für vier Personen sicherlich wieder über 100 US-Dollar kosten würde. Mit der kostenlosen Fähre fährt man aber während der dreißigminütigen Fahrt direkt an der Freiheitsstatue vorbei und kann tolle Fotos machen. Auch der Blick auf die Südspitze von Manhattan ist hervorragend und man ahnt nur, welches Drama sich am 11. September 2001 abgespielt haben muss. Die US-Küstenwache nutzte das Fahrwasser und die Wellen der Fähre für einige Sprünge mit ihrem Boot. Auch eine Art der Touristenunterhaltung. Nach der Rückfahrt nach Manhattan begaben wir uns dann zu Fuß durch den Finance destrict, wo auch ein Foto am berühmten Bullen in der Nähe der Wallstreet nicht fehlen durfte.

Beklemmend war dagegen der Besuch am Memorial zum World Trade Center. Am alten Standpunkt der Zwillingstürme sind zwei riesige Löcher zu sehen, wo früher das Fundament der Türme war. Alle Namen der Verstorbenen sind aufgeführt und an einigen hängt zur Erinnerung eine frische Rose. Das Wasser strömt in die Löcher, wobei der Boden von außen nicht zu sehen ist. Das neue One World Trade Center türmt leicht verdreht direkt neben dem Memorial daneben gen Himmel und wirkt schon fast zu modern neben den anderen Wolkenkratzern. Mr. Singh überrumpelt mich dann am World Trade Center etwas und verkauft mir für 20 US-Dollar drei kleine Bücher – natürlich zu einem Sonderpreis -. Enthalten sind vor allem Bilder von dem unfassbaren Anschlag und auch Mr. Singh selber ist in einem der Bücher zu finden, der selber rechtzeitig aus einem der Gebäude kam.

Ebenfalls kostenlos ist ein Gang über die Highlines. Auf dieser ehemaligen Güterstrecke auf der Westseite von Manhattan fuhren bis in die achtziger Jahre Güterzüge durch die Häuserschluchten und rumpelten dabei mitten durch Wohnblocks. Eine Bürgerinitiative hat dafür gesorgt, dass die Hochstrecke nicht abgerissen wird und sich ein längerer Wanderweg so durch Manhattan schlängelt, der für eine tolle Aussicht sorgt. Über Facebook hatte ich einen Termin mitbekommen, dass die Lucky Chops dort einen Auftritt planen. Doch leider haben wir sie auf den Highlines nicht angetroffen. Normalerweise spielen sie wohl nur in den Subway-Stations, wo auch zahlreiche andere Musiker sonst für Unterhaltung sorgen. Beeindruckend ist auch ein Gang durch die Grand Central-Station, wo viele Einwanderer sich auf den Weg zu den verschiedenen Stationen im ganzen Land machten. Im unteren Teil des riesigen historischen Bahnhofes befinden sich unzählige Imbisse, wo man sehr gut alles mögliche essen kann. Interessant ist das fröhliche Wesen der Amerikaner. So sprach uns in der Subway die Studentin Anne an, als sie merkte, dass wir deutsch sprachen. Sie will in Deutschland bald studieren, spricht bereits sehr gut deutsch und machte von uns in der Subway auch ein Foto. Amüsant war auch der Taxifahrer, der mit Mitte zwanzig klassische Arien mitsummte und uns durch den Stau führte.

Stau ist auch zu Fuß oft angesagt. Unterwegs mit Kindern oder in deren Sichtweite bleibe ich an roten Fußgängerampeln grundsätzlich stehen. In New York ist spätestens dann klar, dass man ein Tourist ist. Denn Fußgänger halten sich nicht an rote Ampeln und auch die Polizei interessiert das nicht. Doch als erwachsenes Vorbild waren wir hier eisern, wenn dies auch viel Zeit kostete. Denn vor allem die Ampeln an den Querstraßen halten enorm auf, wenn man zu Fuß irgendwohin gehen möchte. Gerade für Kurzstrecken kann man so schnell mal das Taxi nehmen, was nur ein paar Dollar kostet.

Ein Spaziergang lohnt sich auch durch China-Town und Little Italy, wo man sehr viele Eindrücke bekommt. Ob Peking-Ente im Schaufenster, exotische Früchte oder an jeder Ecke Personen, die Dir in einem Hinterhof tolle Uhren zeigen wollen. Die Eindrücke sind überwältigend und auch der Imbiss in einem kleinen Diner war sehr gut, wo augenscheinlich sonst keine Touristen und nur Arbeiter Platz nahmen. Das System der Subway hat man schnell raus und kann sich schnell bewegen. Dabei sieht man auch ab und zu mal eine Ratte, die sich in New York doch sehr breitgemacht haben. Natürlich stand auch ein Besuch im Central Park an, der aber zugegeben im grünen Zustand noch viel schöner sein muss, als er eh schon ist. Auch hier sahen wir während unseres Spaziergangs drei Ratten, die es sich unter den Bäumen gemütlich machten. Ein Spaziergang hier lohnt aber auf jeden Fall, da alleine schon die Lage mit den hohen Häusern drum herum sehr beeindruckend ist.

Sehr gut essen kann man in den Restaurants der Stadt, die aber auch sehr teuer sind. Ein Essen mit sechs Personen und nur zwei Getränken pro Person kann hier gerne mal 300 Dollar kosten. Etwas mehr Taschengeld sollte man für New York also schon einplanen.

Für die Rückfahrt zum Flughafen gönnten wir uns wieder ein Taxi, wobei der Taxifahrer mit Rapmusik aus dem Radio für Unterhaltung sorgte, die er selber gerne mitrappte. Auch das ist wohl ein Erlebnis, was nur Taxifahrer bieten. Wie immer auf Reisen informierte ich mich vor dem Abflug auf der Homepage des Flughafens, wo unser Flieger geht. So bringt einen der Taxifahrer immer gleich zum richtigen Terminal und die Wege sind kürzer. Statt mit KLM auf dem Hinweg reisten wir dieses Mal mit Air France. Die Boeing 777 war auf dem Rückweg nach Paris dann auch ausgebucht, dafür saß man als etwas größerer Mensch etwas besser als in der KLM-747, da man die Füße unter dem Sitz ausstrecken konnte. Dafür machte es sich ein Franzose aber an meiner Schulter bequem, was mich aber bei dem guten Videoprogramm nicht störte und ich auch ein Nickerchen machen konnte.

Angekommen in Paris am Flughafen Charles-De-Gaulle war auch die Ausschilderung sehr gut und unser Gate mit dem Weiterflug nach Hamburg schnell gefunden. Eine kleine Boeing brachte uns dann weiter nach Hamburg, von wo wir uns wieder mit dem Auto auf den Nachhauseweg machten.

Fazit: Geblieben ist in unserer Erinnerung der tollste Städtetrip bisher, wobei dies vor allem in der faszinierenden Größe von allen Sehenswürdigkeiten gründet. Wenn man wie wir etwas Glück mit dem Wetter hat, lohnt sich ein New-York-Trip im Januar auf jeden Fall. Schlangen vor Sehenswürdigkeiten waren nicht zu sehen und auch die Reste vom Blizzard waren schon ausgestanden. Schneemassen werden typisch amerikanisch in großen Maschinen einfach weggeschmolzen. In Deutschland wohl allein aus energetischen Gründen unvorstellbar. Wir werden die Stadt irgendwann noch einmal besuchen, genug Sehenswürdigkeiten gibt es für einen Jahres-Besuch.

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