gelbbauchunke00007„Grüner“ Einsatz für die Feuerwehr

Coppengraver Brandschützer arbeiten mit Hegering zusammen

Coppengrave (gök). Retten, Löschen, Bergen, Schützen sind die Schlagwörter bei der Feuerwehr, woran sich auch die Ehrenamtlichen in Coppengrave orientieren. „Ein nicht ganz alltäglicher Einsatz für unsere Feuerwehrkameraden“, war der stellvertretende Ortsbrandmeister Andreas Ziegler nach dem Wirken als Naturschützer beeindruckt. Die Feuerwehrkameraden in Coppengrave führten einen Rettungseinsatz zur Lebenserhaltung der Gelbbauchunken durch. „Als ich von unserem Wehrführer Nils Hermes über den bevorstehenden Rettungs-Einsatz informiert wurde, musste ich mich erst einmal über die betroffene Gelbbauchunke informieren.“

Die Gelbbauchunke hat ihren Namen von dem auffallend gelben Fleckenmuster auf der Unterseite. Der Froschlurch ist in seinem Lebensraum auf Wasser angewiesen und war durch die anhaltende Trockenheit in seinem Fortbestand bedroht. Die nördlichsten bekannten Vorkommen in Niedersachsen sind ohnehin durch andere Umwelteinflüsse stark zurückgegangen und akut vom Aussterben bedroht. In Coppengrave sind noch einige Exemplare im Bereich der Tonkuhle zu finden. Aber auch hier wird der Lebensraum durch die Wasserknappheit im Sommer teilweise stark minimiert. Ursprünglich war diese Art ein typischer Bewohner der Bach- und Flussauen, wo sie die angrenzenden Gewässer besiedelte. Als Ersatzlebensräume bevorzugt die Gelbbauchunke die Kleinstgewässer, Pfützen und kleinen Wassergräben in der Region um Coppengrave. Diese sind meist vegetationslos und somit frei von konkurrierenden Arten und Fressfeinden. Die Zerstörung oder Beeinträchtigung von Kleingewässern durch Verfüllung oder Eintrag von Müll, Dünger und Umweltgiften gefährden die Gelbbauchunke zusätzlich. Nach dem Bundesnaturschutzgesetz ist die Gelbbauunke streng geschützt, weshalb auch die Coppengraver Feuerwehr schnell ihre Unterstützung zusagte.

Birgit und Frank Feuerhake aus Sorsum haben ihr Jagdrevier in Coppengrave und baten die dortige Feuerwehr um Hilfe. Die Jagdpächter sind auch Mitglied im Alfelder und Duinger Hegering und stellten über diesen die Verbindung her. Die Gelbbauchunke steht als gefährdete Art unter besonderem Schutz, wobei auch die Feuerwehr gerne hilft. „Wir freuen uns, dass die Feuerwehr hier den Hegering und vor allem die Pächter bei dieser Rettungsmaßnahme unterstützt“, so der Duinger Hegeringsleiter Jürgen Schmidt.

Denn mit Hilfe der Feuerwehr wurde bei der ausreichenden Bewässerung der noch bestehenden Lebensräume in Coppengrave unterstützt. Nach einer Ortsbegehung durch die Verantwortlichen wurde mit den Jagdpächtern abgesprochen, wie man unterstützen kann. Zusammen mit allen Verantwortlichen wurde beraten, wie man die Tiere nicht übermäßig stört und ihnen dabei angemessen hilft, in der Gegend zu überleben. Mit Hilfe der Feuerwehrtechnik wurden dann schließlich an einem Tag 128 000 Liter Wasser gefördert und die ehrenamtlichen Feuerwehrkameraden opferten so ihre Freizeit, um den kleinen Bewohnern in Coppengrave zu helfen.

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Foto3: Birgit und Frank Feuerhake mit Jürgen Schmidt und den Helfern von der Freiwilligen Feuerwehr

Foto4,7,8: 128 000 Liter Wasser sollen der Gelbbauchunke helfen, den die trockenen Temperaturen zu überstehen

Foto6: Einige Exemplare bekamen die Brandschützer auch zu sehen