Fahrerisches Können in Osterwald gefragt
Über 20 Fahrer zeigen ihr Können beim Seifenkistenrennen
Osterwald (gök). Das Fahrerlager war etwas oberhalb der Feuerwehrgarage in Osterwald. Die Fahrer diskutierten Vor- und Nachteile ihrer Seifenkisten, ehe sie wieder auf die Strecke mussten. Dabei sah der Zuschauer schon, welche verschiedenen Bauarten die Fahrer gewählt hatten. Die Seifenkisten hatten teilweise Ähnlichkeit mit den alten Rennwagen der Formel 1 in den fünfziger Jahren, einem verkleideten Fahrrad mit drei Reifen oder aber ein kompletter Selbstbau, der als Rennziege ordentlich Geschwindigkeit aufnahm.
Auch die Ausstattung war völlig verschieden. Die Rennziege etwa war nicht nur mit einer wasserspeienden Plüschziege geschmückt, sondern hatte auch zwei Fahrer, was die Geschicklichkeitsaufgaben beim zweiten Lauf wesentlich vereinfachte. So konnte der Beifahrer die Bälle gut im Tor versenken und die Dosen vom Boden mit dem Stock einfangen, während der Fahrer sich auf das Lenken konzentrierte. Dieser Vorteil war immens im Vergleich zu manch anderen Fahrern. Ein jugendlicher Fahrer hatte sogar Glück, als er nach einem Wurf seine Seitenkiste verriss und bei dem anschließenden Sturz sich nicht groß verletzte, sondern nur leicht geschockt war.
Generell stand die Sicherheit für die veranstaltenden Mitglieder des Motor-Clubs Osterwald, die Feuerwehr und die Seifenkistenfreunde im Mittelpunkt. Die Kurven wurden mit Strohballen ausgekleidet und in der Straße Auf den Fichten verloren die Seifenkisten schnell an Geschwindigkeit, wenn die eigene Bremse nicht ausreichte. Allerdings ärgerten sich die Veranstalter über die kurzfristige Absage des DRK, die aufgrund von Personalsorgen am Morgen der Veranstaltung abgesagt hatten. Das Rennen war dadurch aber nicht in Gefahr, da Rettungskräfte keine Auflage waren.
Mit dem Zuspruch von 23 Seifenkisten war Björn Kramer als Verantwortlicher sehr zufrieden bei der zweiten Auflage des Seifenkistenrennens, welches alle zwei Jahre im Wechsel mit dem Boßelturnier der Feuerwehr stattfinden soll. „Dadurch soll das Rennen attraktiv bleiben und alle können sich immer darauf freuen“, so Kramer. Seifenkistenrennen in der Nähe gibt es nicht viele und in Osterwald wird das fahrerische Können der Fahrer sehr gefordert. Denn bei den drei Läufen kommt es in Osterwald nicht nur auf Geschwindigkeit an. Während im ersten Lauf die Schnelligkeit im Vordergrund stand, mussten im zweiten Lauf die Aufgaben wie das Werfen und das Angeln erledigt werden. Im dritten Lauf mussten die Fahrer im Slalom die Ideallinie suchen und dabei die Geschwindigkeit halten.
Die erfolgreichsten Fahrer waren beim zweiten Seifenkistenrennen in Osterwald bei den Junioren bis 15 Jahre Lorenz Budnik mit „Whitefire Racing“ vor Erik Brodtmann mit „Katzenkiller“ und Thomas Stanke mit „Katzenkiller“. Bei den Erwachsenen siegte Constantin Mund mit „Road Runner“ vor Lennard Wulf mit „Speed Wheeler“ und Dirk Wulf mit „Messerschmidt’s Katze“. Den Sonderpreis für die optisch schönste Seifenkiste bekam nach Zuschauerentscheidung Lea Großmann mit „Luchuskarosse“.
Foto5: Die „Rennziege“ spuckte vor dem Rennen erstmal
Foto11,14: Interessant war so manche Technik bei der Lenkung der Seifenkisten
Foto15: Manchen Fahrern war auch die Bequemlichkeit beim Sitzen sehr wichtig
Foto20: „Whitefire Racing“ gewann die Jugendwertung
Foto31: Die „Rennziege“ machte sich auf den Weg
Foto42: Vom Dorfgemeinschaftshaus ging es für die Boliden Berg ab
Foto50,51: Viele Fahrer zeigten sich mit den Tennisbällen sehr zielsicher
Foto60: Diese Seifenkiste wurde auf die Seite gelegt
Foto65,73: Nicht alle Seifenkisten waren leicht zu lenken
Foto82,83,84: Alle Seifenkisten wurden zur optischen Bewertung aufgereiht