2016_10_27_wildes-kochen_9999_2Wildes Kochen hat sich zum Renner entwickelt

Anmeldungen zum „Wilden Kochen“ für 2017 schon möglich

Salzhemmendorf (gök). Groß Werbung hat der Hegering aus Salzhemmendorf für sein „Wildes Kochen“ nicht gemacht. Und doch war bisher jeder der Workshops ausgebucht und sogar für nächstes Jahr ist der erste von drei Kochabenden mit Wildfleisch schon ausgebucht und auch für die anderen beiden Veranstaltungen liegen schon Anmeldungen vor. Entsprechen zufrieden zeigte sich Kathrin Sievert jetzt auch beim letzten Kochabend dieses Jahres in der KGS Salzhemmendorf, wo die Schulküche für das Kochen den Teilnehmern zur Verfügung gestellt wird.

„Auch dieses Mal sind die Teilnehmer total begeistert. Unserem Koch Thomas Ellmer ist es sogar gelungen, Wildkritiker zu überzeugen. Das Paar hatte schon einmal schlechte Erfahrungen mit Wildfleisch gesammelt und zeigte sich jetzt aber begeistert von den vielen Möglichkeiten und verschiedenen Zubereitungen. Wir wollen den Menschen hier in der Region einfach die Scheu nehmen, mit Wildfleisch zu kochen. Die Jäger hier vor Ort können jederzeit angesprochen werden und wissen, wo man Wildfleisch beziehen kann“, erklärt Sievert im Gespräch. Sie selber isst mit ihrem Mann das ganze Jahr über Wild. Ob als Braten, auf dem Grill oder in der Pfanne. Wild kommt regelmäßig auf den Tisch. Oft probiert sie Rezepte erst mit ihrem Mann aus, ehe sie auch Gäste zum Essen einlädt. Besonders angetan haben es ihr die eigenen Marinaden, mit denen sie das Fleisch vor der Zubereitung behandelt.

Mit ihrem Mann zusammen sind sie über Freunde zum Jagen gekommen und üben das Hobby jetzt gemeinsam mit Begeisterung aus. „Wir verbringen so viel Zeit zusammen und genießen unser gemeinsames Hobby in der freien Natur. Das Hobby kann sonst sicherlich auch zu Schwierigkeiten in einer Beziehung führen, wenn das nur einer ausübt. Es war aber schon eine Umstellung, sich in mittlerem Alter noch einmal zum Lernen für den Jagdschein hinzusetzen. Teilweise habe ich zusammen mit meinen Kindern am Tisch gesessen und gelernt, wenn die Hausaufgaben gemacht haben. Den Jagdschein bekommt man aber zurecht nicht geschenkt, man haut auch eine große Verantwortung im Umgang mit der Natur“, erinnert sich Sievert zurück. Doch dieser Aufwand hat sich gelohnt, wenn sie jetzt zusammen mit ihrem Mann und dem Hund durch das Jagdrevier streift und die Natur genießt. Mittlerweile ist die Akzeptanz der männlichen Jäger gegenüber den Frauen in der Jagd auch vorhanden, so dass immer mehr Frauen die Jagd für sich entdecken. In früheren Jahren war das Jagen noch eine Männerdomäne.

Die Vorbereitung für Thomas Ellmer als verantwortlichen Koch beim „Wilden Kochen“ ist mittlerweile etwas einfacher geworden. Am Anfang wusste er noch nicht, was auf ihn zukommt und er musste sich an die Abläufe erst einmal gewöhnen. Nach einigen Kursen kann er jetzt aber auf einige Erfahrung zurückblicken, was bei ihm auch den Aufwand etwas minimiert. Dieses Mal hatte er zudem noch Urlaub, weshalb er am Nachmittag sich bei der Zusammenstellung der Warenkörbe etwas Zeit lassen konnte. Am Anfang mussten sich die verschiedenen Gruppen noch ihre Waren zusammensuchen. Jetzt bekommt jede Kochgruppe ihren eigenen Warenkorb, was viel Zeit erspart. Gleich zu Beginn gibt Ellmer schon einige Tipps und Hinweise an die Teilnehmer. „Die Polenta bitte immer in eine Richtung rühren, sonst entstehen Klümpchen. In der Küche neigt man beim Rühren oft dazu, mal die Richtung beim Rühren zu wechseln“, erklärt er zum Anfang, als er die verschiedenen Gerichte erklärt. Mit Sarah Paulessen war dieses Mal auch ein Geburtstagskind dabei, welches sich als Geschenk die Kochgruppe selber aussuchen durfte und sich für das Menü mit dem Wildragout entschied.

Auch dieses Mal hat Ellmer sich im Vorfeld wieder viele Gedanken gemacht und sich eigens für den Workshop neue Gerichte ausgedacht. „Man merkt schon, dass es etwas orientalisch angehaucht ist“, erklärt er mit einem Lächeln bei der Erklärung der Menüs. Zunächst geht ein Schweigen durch die Runde, was von Ellmer dann gebrochen wird. „Keine Angst, dass Menü hört sich vom Aufwand her schlimmer an, als es ist“, erklärt er mit einem Lächeln. Schnell machen sich die Männer und Frauen mit Unterstützung von Thomas Ellmer, seiner Frau Kirstin und Gabriele Neumann als Unterstützerin von der KGS daran, die Menüs vorzubereiten und zu schnippeln. Gekonnt wirbelt bei vielen schon das Messer über das Gemüse, wobei Ellmer hier und da noch ein paar Tipps zum richtigen Schneiden gibt.

Gerichte wie orientalische Linsencremesuppe mit Minzpesto, Wildschweinsteak mit Feigen und Ziegenkäse gratiniert, Rehrückenfilet mit Schafskäse in Wallnuskruste oder Wildschweinragout mit Tomaten sind für die meisten Teilnehmer keine alltäglichen Rezepte, die aber in der KGS-Küche mit viel Spaß zubereitet werden. Schnell steigen aus Töpfen und Pfannen die ersten interessanten Gerüche auf und schon einige Stunden später bittet Ellmer zu Tisch, als die Teilnehmer aus den verschiedenen Gerichten ein kleines Buffet aufgebaut haben. Auch an diesem Abend waren sich alle Teilnehmer einig, dass der Workshop erneut sehr gut angekommen ist und das Essen einfach lecker ist.

Für nächstes Jahr sind erneut drei Kochabende in der KGS durch den Hegering geplant. „Besonders freut es mich, dass ich immer wieder andere Gesichter sehe und sich viele auf den gemeinsamen Abend freuen“, so Ellmer. Anmeldungen für das kommende Jahr sind über die Jäger vom Salzhemmendorfer Hegering möglich. „Wir freuen uns, dass auch durch unsere Veranstaltungen viele Menschen dieses gesunde und frische Fleisch zuhause zubereiten“, so Sievert.

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Foto2+4: Zu Beginn wird erstmal ordentlich geschnippelt

Foto5: Natürlich wurde auch der Tisch ordentlich für das Essen gedeckt

Foto8: Am Ende des Abends standen viele Leckereien als Buffet auf dem Tresen

Foto9: Zum Abschluss wurde ordentlich geschlemmt