2017_01_22_Ausstellung_9999_9Neue Verantwortliche mit neuen Ideen

Interessante Entdeckungsreise bei Ausstellungseröffnung im Töpfermuseum

Duingen (gök). Immer noch überwältigt ist Birgit Hagen, als sie abends wieder mit ihrer Familie in ihrem Haus ist. In den Ausstellungsräumen des Töpfermuseums war am Nachmittag zuvor kaum noch ein Platz zu bekommen. Selten zuvor kamen so viele Besucher zu einer Ausstellungseröffnung in das Töpfermuseum. In den Jahren zuvor hatte die ehemalige Museumsleiterin Stephanie Link auf nationale und auch internationale Keramikaussteller gebaut, die zum Teil internationales Flair in das Töpfermuseum brachten. Elke Joachim und ihr Organisationsteam vom Töpfermuseum ist in der Umbruchzeit nun das Wagnis eingegangen, auf zwei regionale Künstler zu setzen. Zumindest bei der Ausstellungseröffnung ist dieser Plan völlig mit dem hohen Besucheraufkommen aufgegangen. Der Duinger Heimatpfleger Günter Jahns hatte den Kontakt zu Birgit Hagen und ihrer Enkelin Mia Nicolai hergestellt, die mit ihrer DiArt-Ausstellung nun die Besucher begeisterten.

2017_01_22_Ausstellung_9999_1 2017_01_22_Ausstellung_9999_2 2017_01_22_Ausstellung_9999_3 2017_01_22_Ausstellung_9999_5 2017_01_22_Ausstellung_9999_6 Mia Nicolai stand schon als kleines Kind oft im Atelier des Mehrgenerationenhauses, wo sie mit ihren Eltern und Großmutter Birgit Hagen lebt. „Als Kind hat mich meine Oma ab und an auch aus dem Atelier gejagt, doch die Technik habe ich von ihr gelernt“, so die 17jährige, die derzeit in Alfeld ihr Abitur macht. Das junge Kunsttalent wollte eigentlich Restauratorin werden, tendiert jetzt aber zu einem Studium mit Richtung Maschinenbau oder Physik. Damit könnte sie dann auch in die Firma ihres Vaters einsteigen, der als studierter Maschinenbauer ihr ebenfalls etwas Talent für das Künstlerische mit in die Wiege gelegt hat.

Auch wenn die beiden Künstler aus der gleichen Familie stammen, ist ihr Stil doch unterschiedlich. Birgit Hagen hat schon vor über 30 Jahren mit dem Malen angefangen. Über Aquarell- und Ölfarben ist sie bei Acrylfarben gelandet, wodurch man die Bilder richtig fühlen kann. Bei den ebenfalls großformatigen Bildern ihrer Enkelin dagegen verlaufen die Farben richtig, weshalb man die familiäre Verbindung nicht unbedingt gleich bemerkt. „Unser Stil ist sicher schwer zu beschreiben. Vielleicht expressiv und etwas abstrakt“, erklärt die junge Nicolai. Inspirieren lassen sich die beiden Malerinnen von Phantasie und Natur. Farben und Formen der Bilder erzeugen Stimmungen aber auch Spannungen. Für Birgit Hagen schließt sich jetzt etwas der Kreis. Bisher hat sie fast nur in der Region ausgestellt, doch zum Töpfermuseum hat sie ein besonderes Verhältnis. Stephanie Link war es, die ihr auch die Bildhauerei näher brachte, worauf Ursula Senne in ihrer Laudatio noch einmal hinwies.

„Kunst lebt durch Vielfalt und dem ungezwungenen Umgang mit ihr“, nahm Senne das Motto von Hagen auf. Sie lud die Besucher ein, im Töpfermuseum auf Entdeckungsreise zu gehen. „Unterschiedliche Personen sehen oft auch andere Motive“, so Senne. So können die Besucher in den abstrakten Werken auch meist ein gegenständliches Motiv entdecken. Die ehemalige Bürgermeisterin von Hoyershausen lobte die Familie für ihr großes Engagement. Das immer offene Haus bei Hagens und Nicolais sorgt dafür, dass Altes gepflegt und Neues in Lübbrechtsen entdeckt werden kann. Auch der Duinger Bürgermeister Klaus Krumfuß freute sich, dass die Erfolgsgeschichte des Töpfermuseums weitergeschrieben werden kann. „Ich bin froh, dass sie hier sind“, begrüßte er die beiden Malerinnen in Duingen. Zur Eröffnung war mit Gemma Wohlatz aus Elze auch eine Freundin der Familie erschienen, die mit ihrem Cello auch warme musikalische Töne in das Töpfermuseum brachte.

Die Ausstellung in Duingen im Töpfermuseum öffnet bis zum 13. März jeden Sonntag und Mittwoch von 15 bis 17 Uhr und nach Vereinbarung, wo noch viel mehr Menschen die Bilder der beiden Künstler aus Lübbrechtsen genießen können.

Foto1,2,3: Das Talent zum Malen sieht man bei der 17jährigen Mia Nicolai sofort

Foto5: Die Räume im Töpfermuseum waren sehr gut gefüllt.

Foto6: Gemma Wohlatz sorgte für die Musik, Elke Joachim für die Organisation

Foto9: Klaus Krumfuß bei der Eröffnung, im Hintergrund die beiden Künstlerinnen mit Ursula Senne