2017_02_06_Jet-Challenge_9999_123D-Drucker sorgt für viele Möglichkeiten

Gronauer Zehntklässler bauen für Wettbewerb Auto um

Gronau (gök). Wenn Ältere heutzutage Einblick in den Unterricht an den Schulen bekommen, reiben sie sich oft die Augen. In den vergangenen Jahrzehnten haben sich die Schulen wahnsinnig weiterentwickelt. Früher wurden gerade in der Haupt- oder Realschule oft kleine Gegenstände zusammengebaut. Doch heutzutage sind die Projekte viel größer und anspruchsvoller. Das Thema Energie findet sich derzeit nicht nur bei Diskussionen über Windkraftanlagen oder erneuerbare Energien wieder, sondern auch in der KGS Gronau.

15 Schüler des Realschulzweiges mit dem Profil Technik haben sich unter Beratung des Lehrers Daniel Beyrodt dort zusammengefunden, um an der sogenannten Jet-Challenge teilzunehmen. Der VDI – der Verein Deutscher Ingenieure – veranstaltet schon seit einigen Jahren diesen Wettbewerb für Schulen. Der VDI wurde 1856 gegründet und hat rund 150 000 Ingenieure als Mitglied, woraus sich vor allem der Industrienachwuchs für Deutschland requiriert. Der Verein hat sich die Nachwuchsförderung auf die Fahnen geschrieben, weshalb sich eine Zusammenarbeit mit Schulen geradezu anbietet. Die Aufgabe des VDI hat es dabei in sich. Die Teams aus den verschiedenen Schule müssen ein vierrädriges Fahrzeug im Maßstab 1:10 auf drei Räder umbauen und dabei möglichst energieeffizient bei dem Fahrzeug vorgehen, da neben einem Geschwindigkeitstest auch der Batterieverbrauch in die Wertung eingeht. Neben dem Fahrzeug erhalten die Schulen auch noch einen Gutschein für einen Akku und ein Ladegerät.

Den teilnehmenden Zehntklässlern an der KGS hilft vor allem der vorhandene 3D-Drucker, der vor einiger Zeit durch den Landkreis für die KGS angeschafft wurde. So wurde etwa ein Verbindungsstück vom Chassis des Fahrzeuges zum neuen dritten Rad mit Hilfe des Druckers hergestellt oder auch ein Rammschutz. Bei der letzten Challenge im vergangenen Jahr wurde von der Jury noch kritisiert, dass der hergestellte Rammschutz nur das eigene Fahrzeug schützt. Mit den Erfahrungen des vergangenen Jahres sind die Schüler nun dabei, die Ideen noch weiterzuentwickeln und die Umbauten an dem Fahrzeug vorzunehmen. Das Team wurde dabei in verschiedene Gruppen eingeteilt, um auch die Arbeit effizienter zu machen. Neben Technikern, Konstrukteuren oder Fahrern gibt es auch ein Team, dass sich um die Öffentlichkeitsarbeit und Außendarstellung kümmert, in dem sich Saskia Marschner, Luisa Hartmann und Leandra Jonas engagieren. „Wir wollen zwar später nichts mit Technik machen, die Öffentlichkeitsarbeit macht aber auch Spaß“, so Luisa Hartmann im Gespräch über die Arbeit in der Gruppe. Für die Umsetzung der komplexen Technik haben sich aber auch so viele Technikbegeisterte in dem Kurs gefunden, der vom Unterricht vier Stunden in der Woche beansprucht. Überall wird geschraubt, eingestellt oder am Laptop neue Programme für den 3D-Drucker geschrieben. „Am Anfang waren alle noch sehr verhalten, doch mit der Zeit werden die Schüler viel selbstständiger“, so Technik Lehrer Daniel Beyrodt, der bei dem Projekt nur beratend tätig wird. Die Schüler erarbeiten sich ihre Arbeitswege alle selber und legen sich entsprechende Strategien zurecht.

Die Finanzmittel für Umbauten oder Optimierungsarbeiten müssen über Sponsoring durch die Schüler gewonnen werden. Ziel des Umbaus ist es, eine Mischung aus Energieeffizienz, Beschleunigung und optimaler Straßenlage zu erreichen. Gewertet werden der Energieverbrauch der Fahrzeuge für eine bei der Uni Hannover definierte Strecke und die handwerkliche Ausführung des Umbaus. Zusätzlich werden von der Jury aber auch die Dokumentationen bewertet. Im vergangenen Jahr erreichte das Team der KGS Gronau den zweiten von zwölf Plätzen im Rennen und den fünften Platz in der Gesamtwertung. Im Juni werden die Schüler bei der Ideen-Expo in Hannover erfahren, welchen Platz sie in diesem Jahr erreicht haben.

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Foto1,2: Mit dem 3D-Drucker wurden an dem Fahrzeug einige Teile gefertigt

Foto4,5: Das Fahrzeug wurde schon auf drei Räder umgebaut

Foto6: Die Realschüler sind in Gruppen aufgeteilt, die sich wie hier um die Konstruktion und Programmierung kümmern

Foto10: Maximilian Lööck und Jannis Jakobs schrauben am Fahrzeug rum

Foto12: Zusammen mit ihrem Lehrer Daniel Beyrodt nehmen fünfzehn Schüler an dem Wettbewerb teil