2015_11_15_151115 HadeMoe Levedagsen_8459Lebenstraum in Levedagsen verwirklicht
„HadeMö“ eröffnet im Sommer 2016 seine Pforten
Levedagsen (gök). Zwei Jahre lang haben sie fast jede freie Minute ihrer Freizeit genutzt. Wände wurden rausgerissen, Leitungen neu verlegt, Badezimmer saniert, Balken im Fachwerk neu gesetzt und mit Lehm wieder verputzt. In einigen Wochen werden die Arbeiten im unteren Gebäudeteil abgeschlossen sein. „Wie für jeden Hausbesitzer ist es manchmal frustrierend, wenn man den ganzen Tag an einer Sache arbeitet und abends keinen Fortschritt sieht. Solche Tage hatten wir oft. Doch wenn man die Fotos von vor zwei Jahren mit dem heutigen Zustand vergleicht, sind wir schon sehr zufrieden“, so Andreas Honka. Der Erzieher hat zusammen mit Tanja Schiller-Korn vor zwei Jahren den Resthof in Levedagsen gekauft und so einen ihrer Lebensträume verwirklicht. Vorher hatten die beiden schon über Jahre nach dem richtigen Objekt Ausschau gehalten, doch irgendetwas hatte immer nicht gepasst.
Die studierte Diplom-Kunsttherapeutin und Kunstpädagogin im Fachbereich Bildende Kunst träumte schon lange Zeit davon, in eigenen Räumen Kurse für Menschen mit und ohne Handycap anzubieten. Auch Honka war von der Idee seiner Partnerin schnell begeistert. „Unsere Arbeit mit Kindern und Jugendlichen bereitet uns viel Freude, zerrt aber auch sehr. Bei Kursen ist der Vorteil, dass die Teilnehmer darauf auch viel Lust haben und entsprechend motiviert sind!“ Die beiden wollen auch kein Konkurrenzprogramm aufbauen, sondern ergänzend wirken. Gerne sollen auch Künstler aus der Region Kurse in den Räumen des „HadeMö“ – Haus der Möglichkeiten – abhalten können. Der Name ist bewusst gewählt. Honka und Schiller-Korn wissen noch nicht, wie sich das ganze entwickeln wird. Für Januar ist schon der erste Kindergeburtstag mit einem Kreativangebot gebucht, der als Auftaktveranstaltung dient. Mit anderen Angeboten geht es ab Sommer los. Die 42jährige Schiller-Korn hat sich mittlerweile viele Fähigkeiten angeeignet. In ihrem Studium erlernte sie schon Kenntnisse im Bereich der Malerei aller Art. Mittlerweile kommen noch Fertigkeiten wie Kerzen ziehen, Töpfern, Filzen, Körbe flechten, Häkeln, Stricken, Mosaik, Schnitzen, Origami oder Specksteinbearbeitung dazu. „Wir wollen mit vielen netten Menschen tolle Dinge erleben“, so Schiller-Korn. In den letzten Wochen kam auch eine Kletterausbildung hinzu. Während Honka schon länger in der Region als Kletterer unterwegs war, machte das Paar nun auch einen Kletterschein, um Personen das Klettern beizubringen und zu begleiten. Vielleicht entsteht später in Levedagsen auch mal eine Unterbringungsmöglichkeit extra für Kletterer, die hier vor allem am Wochenende viel in der Gegend unterwegs sind. Die Möglichkeiten der weiteren Nutzung will sich das Paar in alle Richtungen offen halten.
2015_11_15_151115 HadeMoe Levedagsen_8456  2015_11_15_151115 HadeMoe Levedagsen_8461 2015_11_15_151115 HadeMoe Levedagsen_8465  2015_11_15_151115 HadeMoe Levedagsen_8467 2015_11_16_151115 HadeMoe Levedagsen_8469 2015_11_16_151115 HadeMoe Levedagsen_8470 2015_11_16_151115 HadeMoe Levedagsen_8471 2015_11_16_151115 HadeMoe Levedagsen_8472 2015_11_16_151115 HadeMoe Levedagsen_8474 2015_11_16_151115 HadeMoe Levedagsen_8475 2015_11_16_151115 HadeMoe Levedagsen_8476Das Gelände in Levedagsen schätzen gelernt haben auch schon die Kinder aus dem Freundeskreis des Paares. So wurde schon im Heu übernachtet, in der Scheune gebastelt oder sich mit den Tieren beschäftigt. Ständige Bewohner auf dem Gelände sind schon die zwei Schafe Thor und Odin. Zeitweise kommen noch Kaninchen, Meerschweinchen und Hunde dazu, die zur Zeit noch mit dem Paar in Lauenstein wohnen. Als Wohnort ist Levedagsen bisher nicht vorgesehen, auch wenn die beiden Eigentümer dort auch schon öfter übernachtet haben. In das Gebäude selber wurde schon viel Arbeit investiert. Schmuckstück ist der Küchenofen, der mit einem Wasseranschluss auch für eine Heizung im ganzen Haus sorgt. Der Hof selber wurde im 19. Jahrhundert in Ockensen gebaut und später abgebaut und in Levedagsen wieder aufgebaut. Alte Zeichnungen vom Fachwerk sind noch vorhanden.
Aufgrund der Gegebenheiten ist das Gelände perfekt für das Vorhaben der beiden geeignet. Denn Kurse oder Workshops sind drinnen und draußen möglich. Die Vorbesitzer waren von der Idee des Paares so angetan, dass auch eine Weide mit verkauft wurde. „Wir wollen hier Menschen den Raum geben, sich selber zu verwirklichen. Der untere Bereich des Hauses ist nun fast fertig, wo es neben einer Küche, einem Aufenthaltsraum und einem Bad auch bald noch ein Kinderatelier gibt. Die oberen Räume werden schneller saniert sein, da diese sich in einem guten Zustand befinden. Im hinteren Teil des Gebäudes entsteht noch ein großer Kursraum, der für viele Möglichkeiten genutzt werden kann“, so Schiller-Korn.

Foto8456: Ab und an wohnen auch die Kaninchen schon in Levedagsen

Foto8459: Die blaue Tür wird sich auch im Logo des Hauses wiederfinden

Foto8461: Das Herzstück des Hauses – der Küchenofen – wird von Andreas Honka mit Holz versorgt

Foto8465+8466+8467: Der Neffe von Tanja Schiller-Korn beschäftigt sich jetzt schon gerne in dem Haus, hier beim Filzen

Foto8469+8470: Das Haus in Leverdagsen soll sich zu einem Zuhause für Kursteilnehmer entwickeln

Foto8471: Auch im Hofbereich wurden schon einige Stellen verschönert

Foto8472+8474+8475: Odin und Thor genießen den Auslauf auf dem großen Gelände

Foto8476: Die neu installierte Solaranlage sorgt für angenehme Wassertemperaturen