2015_12_08_151208 Weenzer Bruch_8751 Weinberger See als natürliches Rückhaltebecken

Günstiger Hochwasserschutz für die Gemeinde

Ockensen/Duingen (gök). Ursprünglich waren die Kosten für die Maßnahme mal viel geringer geschätzt. 432 000 Euro hatte der Leineverband bei Planungsbteaser_campaign_infoeginn vor einigen Jahren dafür angesetzt, die Saale im Bereich des Weinberger Sees im Bereich der Samtgemeinde Duingen zu verlegen. Der Eigenanteil der Gemeinde Salzhemmendorf sollte dafür lediglich 11 000 Euro betragen. Doch die vermutlichen Kosten für die Maßnahme wuchsen in den vergangenen Jahren noch ordentlich an, so dass mittlerweile Kosten in Höhe von 950 000 Euro für die Maßnahme veranschlagt sind. Dadurch ist auch der Eigenanteil der Gemeinde auf 30 000 Euro gestiegen. “Doch das ist für uns immer noch sehr günstig, da das vermutlich eine sehr wirksame Hochwasserschutzmaßnahme wird”, so Ortsbürgermeister Karl-Heinz Grießner (SPD) in der Wallenser Ortsratssitzung im Dorfgemeinschaftshaus Ockensen.

2015_12_08_151208 Weenzer Bruch_8757Geplant ist, dass der Weinberger See im Naherholungsgebiet Weenzer Bruch als natürliches Regenrückhaltebecken dient. Dazu soll der Wasserspiegel etwa anderthalb Meter abgesenkt werden, wodurch im Bedarfsfall etwa 90 000 Kubikmeter Wasser zurückgehalten und kontrolliert abgelassen werden können. Dies ist dadurch möglich, dass zwei Bauwerke am See entstehen, durch dass der Zu- und Ablauf des Wassers kontrolliert wird. Die Saale wird dann südlich des Sees verlaufen, während sie derzeit noch durch diesen hindurchläuft. Mit dieser Maßnahme an sich sind die Politiker sehr zufrieden, da das zu einer deutlichen Entlastung bei Hochwasserereignissen führen könnte. In den letzten Jahren kam es immer wieder vor, dass in Wallensen und Ockensen Straßen und Häuser bei Hochwasser zu Schaden kamen.

2015_12_08_151208 Weenzer Bruch_8758Ärgerlich ist für die Politiker nur, dass die sogenannte Schälerbrücke wegen dieses Projektes weichen muss. Über die Brücke fuhren früher während des Tagebaus noch kleine Züge, weshalb diese ein sehr starkes Fundament hat. Heute verbindet die Brücke den nördlichen Teil des Weenzer Bruchs mit dem südlichen Teil über die Saale und gilt als wichtiger Weg für Fahrradfahrer und Fußgänger. Ohne diese Brücke müssten Fußgänger oder Fahrradfahrer im Naherholungsgebiet einen großen Umweg von mehreren Kilometern in Kauf nehmen. Daher plant die Gemeinde nach dem Abriss die Brücke mit einer kleineren Variante zu ersetzen. Ein Verzicht auf den Abriss der alten Brücke ist schon geprüft worden, doch ist dies mit der gesamten Maßnahme nicht zu vereinbaren. Für eine neue Brücke sind bisher Kosten in Höhe von 40 000 Euro geschätzt worden. Die neue Brücke müsste zumindest wieder für Fußgänger und Radfahrer passierbar sein. Denkbar wäre laut Grießner aber eventuell auch eine LEADER-Förderung der Maßnahme und Beteiligung der Duinger Samtgemeinde, da das Erholungsgebiet ja von Touristen aus beiden Regionen genutzt wird.

Bleiben soll nach dem Wunsch der Wallenser Ratsmitglieder auch der schmale Verbindungsweg südlich der Brücke entlang des Campingplatzes Richtung Humboldtsee, da dieser von den Wanderern und anderen Besuchern intensiv genutzt wird. Nach Einschätzung von Grießner ist ein Baubeginn für die Maßnahme noch 2016 möglich, wenn nicht Klagen das auf dem gerichtlichen Weg verhindern. Die Unterlagen liegen im Planfeststellungsverfahren noch bis zum 23. Dezember in der Gemeindeverwaltung Salzhemmendorf aus.

 

Foto8750+8751: Die Schälerbrücke soll durch ein kleineres Bauwerk ersetzt werden

Foto8757+8758+8759: Der Weg entlang des Campingplatzes soll erhalten bleiben