2016_02_12_160212 Industriebrache Duingen_9999_12Industriebrache soll neues Herzstück in Duingen werden

Samtgemeinde hofft auf Förderung von 1,8 Millionen Euro

Duingen (gök). Ute Bertram (CDU) zeigte sich beeindruckt, als sie die Halle in Duingen betrat. Samtgemeindebürgermeister Wolfgang Schulz, Fachbereichsleiter Hartmut Steins und der Duinger Bürgermeister Klaus Krumfuß (CDU) führten die heimische Bundestagsabgeordnete durch die ehemaligen Hallen von Osterwald Sportboden, wo vor rund 25 Jahren die letzten Bodenbeläge hergestellt wurden. Für 50 000 Euro ersteigerte die Gemeindeverwaltung das fast 17 000 Quadratmeter große Gelände und wird dort in den nächsten Jahren kräftig investieren.

Fest eingeplant ist jetzt schon, dass für 720 000 Euro der abgebrannte Teil abgetragen wird und die Schadstoffe in den Böden entsorgt werden. Diese Investition wird schon jetzt mit rund 450 000 Euro gefördert. Es ist geplant, dass noch dieses Jahr der Bauhof als erster Nutzer in die Hallen einzieht und das bisherige alte Domizil in der Neuen Mitte für einen Ausbau des Seniorenwohnparks verlässt. Für den Umzug des Bauhofs in die bereits mit einem neuen Dach versehene Halle sind 200 000 Euro eingeplant. „Das neue Dach finanziert sich zu einem großen Teil selbst, da das Dach mit Photovoltaik eingedeckt wurde und von einem gemeindefremden Konsortium betrieben wird“, so Schulz. Neben diesen schon sehr konkreten Plänen stand für Ute Bertram bei ihrem Besuch aber das Filetstück des Geländes im Mittelpunkt des Interesses. Letztes Jahr stellte Duingen einen Förderantrag für die Errichtung einer Jugend- und Seniorenwerkstatt mit angeschlossenem Kulturbereich. Das geschätzte Kostenvolumen der Sanierung des Gebäudekomplexes einschließlich der Außenanlage mit Zuwegungen liegt nach ersten groben Schätzungen bei rund zwei Millionen Euro. Die Duinger Kommune rechnet mit einem Finanzierungsanteil des Bundes in Höhe von 90 Prozent, wenn man denn den Zuschlag bei der Förderung bekommt. Damit ergibt sich für die Gemeinde nur noch ein Eigenanteil von 200 000 Euro und eine Förderung von 1,8 Millionen Euro für das Projekt.

Der Umbau des „Osterwald Sportboden“ soll neben der Jugend-, Senioren- und Flüchtlingsbetreuung auch den Bereich Kultur des Ortes Duingen nachhaltig stärken. Die Gemeindevertreter können sich etwa vorstellen, dass auch das Töpfermuseum in diese Räume einzieht, große Ausstellungen oder sonstige Kulturveranstaltungen dort stattfinden können. Auch eine Töpferwerkstatt zur Stärkung der historischen Geschichte von Duingen wäre denkbar. „Wir müssen agieren und nicht reagieren“, stellte Steins fest. So sollen vor allem die Flüchtlinge zügig integriert werden, damit erst gar keine Probleme auftreten und diese sich hier so heimisch fühlen, damit sie erst gar nicht in Ballungszentren abziehen. Dadurch hat die Gemeinde die Chance, die Entwicklung in den nächsten Jahren positiv zu beeinflussen. „Für die Integration der Flüchtlinge sind die drei Säulen Sprache, Arbeitsmarkt und orientieren an Gesetzen sehr wichtig, damit keine Parallelgesellschaft hier in der Region entsteht“, so Bertram. Sie lobte vor Ort vor allem das Ehrenamt im ganzen Kreis, wo zahlreiche Helfer bei der Integration unterstützen.

In den neuen Räumlichkeiten könnten Jugendliche in Lohn und Brot gebracht werden und Ausbildungswerkstätten entstehen. Die Duinger wollen die Integration von Flüchtlingen sowie die Jugend- und Seniorenarbeit weiter fördern. Bei der Begehung fiel schon der Begriff „Pottland-Halle“, was die regionale Marke in Duingen weiter stärken könnte. Der Hallenstandort ist aus Sicht von Bertram nahezu perfekt, da in wenigen Schritten die Ortsmitte zu erreichen ist. Zukünftig könnte die Halle so neben dem Bauhof kulturelles Zentrum des Ortes werden, wenn die Gemeinde denn den Zuschlag bei dem Projekt bekommt. Für einen Innenausbau der Hallen ist Steins zuversichtlich, dass man auch hier ein passendes Förderprogramm finden wird. Bertram sagte vor Ort erst einmal zumindest zu, dass sie sich auf Bundesebene für dieses Projekt entsprechend stark machen wird, damit der Duinger Traum eines lebendigen Zentrums Wirklichkeit wird.

2016_02_12_160212 Industriebrache Duingen_9999_2 2016_02_12_160212 Industriebrache Duingen_9999_3 2016_02_12_160212 Industriebrache Duingen_9999_7 2016_02_12_160212 Industriebrache Duingen_9999_10 teaser_campaign_info

Foto1+12: Ute Bertram guckte sich mit Hartmut Steins, Wolfgang Schulz und Klaus Krumfuß die gemeindeeigenen Hallen an und verschaffte sich einen Überblick

Foto2: Innen sieht man erst die große Fläche, die sich in den einzelnen Hallen ergibt

Foto3: Vor einigen Jahren ist dieser Teil der Halle abgebrannt und soll dieses Jahr noch entsorgt werden

Foto7: Auch der große „bock“-Turm soll abgetragen werden

Foto10: Von außen ist die Größe der Hallen nicht abzusehen