P1000445 (2)Volles Haus an der Stadtmauer

Bilanz nach fünf Jahren Ortsbücherei fällt rund um positiv aus

Wallensen (gök). Die Ortsbücherei hatte in Wallensen vor einigen Jahren noch ein kleines Stiefmütterdasein. Die Zahl der Leser nahm immer mehr ab und auch der Standort war nicht immer optimal. Einige Ältere erinnern sich noch zurück, dass vor vielen Jahren die Ortsbücherei ihre Heimat in einem Raum im Mühlenwall hatte, wo jetzt Garagen sind. Dorthin war sie ursprünglich gekommen, weil die Räume in der Grundschule nicht mehr ausreichten. Doch die Räume im Mühlenwall erwiesen sich nicht als optimal. Besonders Feuchtigkeit machte den Büchern zu schaffen und so zog man mit den Büchern wieder in die Grundschule um. Helmut Trapp kümmerte sich hier intensiv um den Bücherbestand und hatte auch einige Stammleser. Nach dem Tod des Ehrenamtlichen fand sich aber kein neuer Freiwilliger für die Ortsbücherei, weshalb die Bücher in der ehemaligen Schule richtig verstaubten. Nach der Eröffnung des Hauses an der Stadtmauer befand der Ortsrat das neue kulturelle Zentrum als perfekten Anlaufpunkt für ein Wiederaufleben der Ortsbücherei. Ursprünglich hatten alle drei Ortschaften Ockensen, Thüste und Wallensen eine eigene Ortsbücherei, die dann aber aufgrund fallender Leserzahlen in den siebziger Jahren zur Wallenser Ortsbücherei verschmolzen.

Mit Bärbel Kuttig, Michael Behrens und Regina Roloff fanden sich nach dem Aufruf des Wallenser Ortsrates drei Ehrenamtliche, die die Bücherei zusammen betreiben wollten. Mittlerweile feiert die Ortsbücherei am 11. April ihr fünfjähriges Jubiläum, wo Bärbel Kuttig und Regina Roloff als ehrenamtliche Betreiber übrig geblieben sind und auf eine erfolgreiche Bilanz verweisen können. „Gerade letztes Jahr gab es eine größere Steigerung bei unseren Stammlesern“, so Roloff. Mittlerweile verfügt die Ortsbücherei mit einem überarbeiteten Bücherbestand und aktuellen Titeln über 30 bis 35 Stammleser, wovon jeden Montag meistens über zehn Leser erscheinen und ihre Bücher wieder tauschen. Auch der Ortsrat weiß das Engagement zu schätzen und hat die Aktualisierung des Bücherbestandes in den letzten Jahren regelmäßig bezuschusst. In diesem Jahr feiern Roloff und Kuttig ihr fünfjähriges Jubiläum mit gleich fünf Veranstaltungen.

P1000437 (2) teaser_campaign_infoDen Auftakt bildete dazu dieses Jahr das Valentinstagfrühstück, welches sehr gut angenommen wurde. „Ausverkauft – Leider nein“, mussten Kuttig und Roloff in der Woche vor dem Frühstück am Telefon öfter sagen. Denn das Valentinstagfrühstück war frühzeitig ausgebucht. Zusammen mit Ursel Constabel hatten die beiden Ehrenamtlichen kulinarische Köstlichkeiten bereitgestellt und die Räumlichkeiten liebevoll geschmückt. Aber nicht nur das Frühstück lockte die Besucher ins Haus – sie alle waren gespannt auf den Vortrag von Marion Roth. Die Neu-Wallenserin las spannende und vergnügliche Texte aus ihren eigenen Werken. Schwarzer britischer Humor stand am Anfang ihrer Geschichten, in denen dem Mann beim Grillen böse Gedanken über die Beseitigung seiner Ehefrau kommen. Aber auch die Damen waren einfallsreich bei der „Entsorgung“ ihrer Ehemänner im Hochbeet oder in das Anpflanzloch einer schon größeren Blutbuche, wobei der Mann ja noch als organischer Dünger dienlich ist. Amüsanter waren da schon die Gedichte über die kleinsten Tiere in unserem Garten – sei’s die Mücke, Biene, Käfer oder dem Herrn Tausendfüßler, der nach seiner großen „tausendfüßigen“ Liebe sucht.

Die Ideen zu ihren Texten kommen Marion Roth im ganz normalen Alltagsablauf und sie möchte mit ihren Geschichten die Menschen erfreuen. Das tat sie auch an diesem Morgen, stellte zum Abschluss aber auch noch Nachdenkliches in den Raum. Mit einem Gedicht speziell für diesen (Valentins)Tag endete ihre Vorlesung und ein herzlicher Applaus der Zuhörer und ein Blumenstrauß vom Büchereiteam waren ein verdienter Lohn.

Der nächste Termin im Ortsbücherei-Jubiläumsjahr ist am Samstag, den 16. April mit einer Lesung der Dorfgemeinschaft Marienau zur Kaffeezeit.

Foto: Das Haus an der Stadtmauer war zum Valentinstagfrühstück voll besetzt.