2016_04_15_160415 Freibad Wallensen_9999_2Licht am Ende des Tunnels

Freibadverein Wallensen will durchstarten

Wallensen (gök). Andere Freibäder im Flecken ärgern sich über Besucherzahlen unter 10 000. In Wallensen wäre man froh, wenn überhaupt jemand hätte im Becken schwimmen können. 2015 war schon die dritte Saison, wo in dem trockengelegten Schwimmbecken keiner mehr dem Schwimmsport nachgehen konnte. Kritik am Vorstand kam während der Jahreshauptversammlung im Waldhotel Humboldt trotz der langen Wartephase nicht auf. Geärgert haben sich die anwesenden Gäste eher über die Verantwortlichen in der Politik der letzten Jahrzehnte, das in Wallensen überhaupt ein Sanierungsstau entstanden ist. „Das kann doch nicht sein, dass man bei bundesweit sprudelnden Steuereinnahmen ein Freibad nicht mehr sanieren kann. Das ist ein Unding“, so einer der Anwesenden.

In den letzten Jahren  beschäftigte sich der Vereinsvorstand intensiv mit Konzepten und bastelte an der Zukunft des Bades. Der Einsatz einer Studentengruppe brachte nicht den gewünschten Erfolg, da auf den Knackpunkt Wasserfläche nicht genug eingegangen wurde. Mittlerweile laufen die letzten Abstimmungen mit Gesundheitsamt und einem Hygieneinstitut, so dass das abschließende Konzept bald fertiggestellt ist. Vorgesehen ist, dass sich die Wasserfläche zwar deutlich verkleinert, die Kosten aber erstmals im Rahmen bleiben. Vorher hatten Badplaner deutlich an den Kosten vorbeigeplant, was den Vorstand dann auch viel Zeit gekostet hat. Nach Vorlage des Konzeptes will der Verein in den nächsten ein bis zwei Monaten zu einer Bürgerversammlung in Wallensen einladen. Dort soll festgestellt werden, ob die Wallenser die notwendige Eigenleistung bei der Badsanierung noch stellen wollen. Dem Vorstand ist klar, dass ohne die Hilfe der Mitglieder eine Sanierung nicht möglich ist. Nach wie vor ist der Vorstand aber zuversichtlich, dass man es schaffen kann und irgendwann wieder Badegäste zählen darf.

Trotz der vielen Arbeit am Schreibtisch hat der Verein aber auch etwas für den Zusammenhalt getan. Veranstaltungen wie Braunkohlwanderung, Poolparty mit unzähligen Planschbecken für die Kinder, ein Zeltlager für Kinder oder aber die Teilnahme am Wallenser Weihnachtszauber sorgten zumindest für teilweise gute Laune, wenn auch fast immer das ersehnte Wasser fehlte.

Die meisten Vorstandsmitglieder standen nun auf der Jahreshauptversammlung erneut zur Wahl und wurden alle einstimmig gewählt. Bestätigt in ihren Ämtern wurden der erste Vorsitzende Andreas Dörries sowie die Beisitzer Laura Sievert, Sandra Schumacher, Miriam Wecke und Marcus Flügel. Neu gewählt wurden zudem die Schriftführerin Sarah Grießner sowie die Kassenwartin Meike Stapel. Mündlich geehrt wurden für ihre langjährige Treue zum Verein zudem Michael Hempelmann, Petra Hempelmann, Daniela Laube-Göke, Melanie Müller, Christiane Stichweh, Reinhart Stichweh (alle zehn Jahre), Uwe Lazerus, Stefan Wiegmann (beide 15 Jahre), Dirk Schütz, Robert Müller und Karl-Heinz Grießner (alle 20 Jahre).

Foto2: Der Vorstand vom Freibad Wallensen

Foto3: 2012 kamen die letzten Badegäste in das Freibad Wallensen. Der Vorstand hofft, dass es bald weitergeht