20160516_143239 (2)Kein Traumspielplatz, aber zentral

Nach sechs Monaten können Kinder bald wieder in Wallensen spielen

Wallensen (gök). Ein Recht auf einen Spielplatz in einem niedersächsischen Ort gibt es nicht mehr. Das Gesetz wurde schon 2008 in Niedersachsen durch die damalige CDU/FDP-Regierung abgeschafft. Die Regierung war der Ansicht, dass jede Kommune selbst entscheiden sollte, ob in ihren Orten Spielplätze entstehen. Auch in Wallensen gab es Pläne, dass im Neubaugebiet ein Spielplatz entstehen sollte, wenn dort alle Grundstücke verkauft oder bebaut seien. Dort sind aber schon seit Jahren keine weiteren Grundstücke mehr verkauft worden, weshalb dort mittelfristig wohl kein Spielplatz entsteht. Bis zum Winter konnten die Wallenser Familien und Kinder noch den Spielplatz an der ehemaligen Humboldt-Grundschule im Ortszentrum nutzen. Die Schule schloss aber 2014 ihre Türen endgültig und mittlerweile ist das Gebäude auch verkauft, so dass der dortige Spielplatz sich auf Privatgrund befindet. Demzufolge ist der Spielplatz schon rund ein halbes Jahr nicht mehr öffentlich zugänglich und Wallensen hat keinen eigenen Spielplatz mehr.

Vor kurzem gab es die Aktion von Radio ffn, wo eine Gemeinde einen Traumspielplatz für 140 000 Euro gewinnen konnte. Hier gaben sich die Wallenser zwar viel Mühe, doch die abgegebenen Stimmen reichten unter über 100 Gemeinden nicht für den ersten Platz. Der Spielplatz hätte auf dem ehemaligen Freibadgelände entstehen sollen und so das Bemühen des Freibadvereins um eine neue Freizeitanlage beflügeln und attraktiver machen sollen.

20160516_143212 (2) Zeitgleich berieten die Ortsratsmitglieder und Mitglieder des Verwaltungsausschusses aber schon seit längerer Zeit über die generelle Verwirklichung eines neuen Spielplatzes in Wallensen. Aus ihrer Sicht war ihnen der Standort eines Spielplatzes auf dem Freibadgelände nicht zentral genug und hätte auch Probleme hinsichtlich einer Absperrung vom öffentlichen Spielplatz zum Badgelände gegeben. Dieser Meinung ist auch Ortsbürgermeister Karl-Heinz Grießner (SPD), der zudem einschätzt, dass ein Spielplatz auch bei den dort beabsichtigten Bauarbeiten gestört hätte. „Auch in das vorgestellte Konzept der Studentengruppe hätte dieser Spielplatz nicht gepasst“, so Grießner.

Zentral wurden in Wallensen vier Flächen von der Gemeinde in Augenschein genommen und einige Gespräche mit den Besitzern geführt. Schnell kristallisierte sich dabei ein Grundstück im Krebsbrink heraus. „Hier machte uns der Besitzer für das Gelände ein außerordentlich nobles Angebot, obwohl er selber gar nicht mehr im Ort wohnt. Die Entscheidung ist für das Gelände mittlerweile gefallen“, freut sich Grießner. Das Grundstück wird an die Gemeinde verpachtet, was in Kürze umgesetzt wird. Der Ortsrat rechnet im Mai oder Juni mit einem Gestaltungsvorschlag der Gemeindeverwaltung. Im Haushalt waren für den Ankauf 10 000 Euro und für Spielgeräte 15 000 Euro vorgesehen. „Das ist vielleicht nicht die endgültige Entscheidung für einen Spielplatz in Wallensen, aber zunächst einmal eine Lösung. So können Kinder im Ortskern wieder einen Spielplatz nutzen“, erklärt Grießner.

Grießner stellt sich zudem vor, dass bei der Umsetzung eines neuen Spielplatzes auch Bürger helfen können. Mit den anderen Ortsbürgermeistern ist abgesprochen, dass dieses Jahr kein Freiwilligentag wie in den letzten Jahren stattfindet. Stattdessen soll es eine Mitmachaktion geben. Wie das gestaltet wird, steht zwar noch nicht fest, aber Wallensen ist als Ort wegen dem neuen Spielplatz bereits angedacht.

Foto: Auf dem Eckgrundstück im Krebsbrink soll in Wallensen der Spielplatz entstehen