2016_05_13_160513 FF Mehle_9999_1Feuerwehr Mehle hat ein neues Zuhause

Feuerwehrgerätehaus feierlich eingeweiht / Hubertus Dölle Ehrenortsbrandmeister

Mehle (gök). Seit 1893 gibt es schon die Freiwillige Feuerwehr Mehle, wo sich Ehrenamtliche um den Brandschutz in dem gut 1000 Einwohner zählenden Ort kümmern. Seit fast 80 Jahren war die Feuerwehr in dem alten Feuerwehrgerätehaus in der Wiedfeldstraße Zuhause, wo über die Jahrzehnte immer wieder an- und ausgebaut wurde. Doch das Gebäude war deutlich in die Jahre gekommen und stark sanierungsbedürftig. Eine wacklige Hühnerleiter zum Tagungsraum verdeutlichte auch den letzten Ausschussmitgliedern vor Jahren den Bedarf nach neuen Räumlichkeiten.

In der Elzer Stadtverwaltung war man sich des Problems bewusst und stellte vor einigen Jahren erste Überlegungen an, ob man die Freiwillige Feuerwehr in einer anderen Einrichtung unterbringt. Der Vorstoß der Verwaltung, die Feuerwehr in dem Gebäude der Grundschule Mehle unterzubringen, fand im Rat keine Mehrheit, da die Politik die örtliche Grundschule erhalten wollte.

Nach intensiven Beratungen wurde beschlossen, dass die Stadt ein Grundstück in der Alten Poststraße am Ortsausgang kauft. Dort baute schließlich die Gesellschaft für Kommunale Immobilien Hildesheim – kurz GKHI – in enger Abstimmung mit der Feuerwehr innerhalb von acht Monaten ein neues Feuerwehrgerätehaus für die Stützpunktwehr. Das Gebäude wird über eine Laufzeit von 29 Jahren von der Gesellschaft zu einem Mietpreis von anfangs 53 000 Euro jährlich angemietet, der sich später auf rund 43 000 Euro verringert. Dadurch muss die Stadtverwaltung keine Abschreibungen für das Gebäude im Haushalt aufführen und auch keinen Kredit aufnehmen. Nach den 29 Jahren kann die Stadt das Gebäude dann für den Restbuchwert kaufen. „Mittlerweile wollen weitere Kommunen auch in die Gesellschaft und haben das Potential der GKHI erkannt“, so Bürgermeister Rolf Pfeiffer. Matthias Kaufmann lobte als Prokurist der GKHI vor allem die interkommunale Zusammenarbeit der beteiligten Kommunen. So ist nach ähnlichem Prinzip in der Vergangenheit schon eine Kindertagesstätte in Sarstedt entstanden. In der GKHI sind Experten wie Architekten oder Bauingenieure beschäftigt, worauf die einzelne Kommune dann in der Verwaltung verzichten kann.

Die Freiwillige Feuerwehr konnte sich aus Gewährleistungsgründen nur bedingt mit Eigenleistung beim Bau des Hauses einbringen. Die Gestaltung der Außenfläche inklusive Beetgestaltung und Einsaat des Rasens wurde schließlich durch die Ehrenamtlichen durchgeführt, so dass das Gebäude hier auch die Handschrift der Brandschützer trägt. Beim Bau ist ein eingeschossiger Gebäudekomplex mit Fahrzeughalle inklusive drei Stellplätzen sowie einem Sozialgebäude mit Umkleide- und Waschräumen, Toiletten und einigen Nebenräumen entstanden. So gibt es einen Sozial- und Gruppenraum, einen Schulungsraum mit separater Teeküche sowie einen Jugendraum plus Büro und Werkstatt in Mehle, wo die Ehrenamtlichen in Zukunft in guter Atmosphäre ihre Dienste verrichten können. Insgesamt verfügt das Gebäude über 450 Quadratmeter Nutzfläche und die Stellflächen für die Fahrzeuge. Das Gebäude ist energetisch auf einem modernen Standard und wird nicht so hohe Energiekosten wie das alte Gebäude verursachen. Die Sozialräume werden nach Bedarf immer zwischen 18 und 21° Raumtemperatur gehalten, während die Fahrzeughalle nicht über 7° geheizt wird.

Ortsbrandmeister Uwe Füllberg zeigte sich schließlich mit dem Ergebnis auch sehr zufrieden. „Für uns ist das ein Jahrhundertereignis. Es zeigt, dass den Verantwortlichen in Rat und Verwaltung das Ehrenamt etwas wert ist“, so Füllberg. Er dankte neben den vielen Helfern auch den Sponsoren, die für eine neue Kücheneinrichtung sorgten. Auch Ortsvorsteher Wolfgang Thiesemann lobte das neue Haus als Meilenstein für Mehle und neues Wahrzeichen gleich am Ortseingang.

Bevor es nach der offiziellen Einweihung dann aber zum geselligen Teil überging, nutzte Pfeiffer und der Landrat Reiner Wegner den feierlichen Moment und ehrten noch einige Aktive der Stützpunktwehr. So wurden Florian Tannhäuser und Alexandra Staats für 25 Jahre sowie der stellvertretende Ortsbrandmeister Peter Grebe für 40 Jahre aktiven Dienst geehrt. Eine besondere Ehrung erhielt aber der ehemalige Ortsbrandmeister Hubertus Dölle. Er wurde von Pfeiffer zum Ehrenortsbrandmeister ernannt. Dölle führte die Ortswehr lange Jahre als stellvertretender Ortsbrandmeister und war dann von 1992 bis 2004 auch selber Ortsbrandmeister, ehe er darauf die Altersgrenze erreichte und seitdem aktiv im Musikzug und in der Altersgruppe tätig ist. Die Ehrungen für Ingrid Dörge (25 Jahre) und August Staats (60 Jahre) werden nachgeholt.

Die Stützpunktwehr ist mit knapp 40 Aktiven gut aufgestellt und wird nächstes Jahr wieder eine große Feier haben, wenn das Tanklöschfahrzeug übergeben wird. Dieses wird den knapp 40 Jahre alten Unimog ersetzen, der in den letzten Jahrzehnten zuverlässig seinen Dienst verrichtet hat.

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Foto1: Das neue Feuerwehrgerätehaus ist am Ortseingang ein richtiger Blickfang

Foto3: Matthias Kaufmann lobte alle Beteiligten für den reibungslosen Ablauf beim Bau des Hauses

Foto4: Die Fahrzeughalle war gut gefüllt

Foto13: Matthias Kaufmann übergab zunächst Bürgermeister Rolf Pfeiffer den Schlüssel für das Haus

Foto19: Pfeiffer gab den Schlüssel dann an Ortsbrandmeister Uwe Füllberg weiter

Foto23+25: Rolf Pfeiffer, Uwe Füllberg und Matthias Kaufmann

Foto26: Uwe Füllberg während seiner Ansprache

Foto29: Musikzugführerin Claudia Marahrens übergab Füllberg ein gehäkeltes Feuerwehrfahrzeug

Foto35: Rolf Pfeiffer, Reiner Wegner, Alexandra Staats, Peter Grebe, Florian Tannhäuser, Uwe Füllberg

Foto39+40: Rolf Pfeiffer ehrt Hubertus Dölle zum Ehrenortsbrandmeister

Foto42: Rolf Pfeiffer, Hubertus Dölle, Uwe Füllberg