2016_08_23_Eime_9999_6Für den neuen Samtgemeinderat gibt es bald Arbeit

Samtgemeindebürgermeisterkandidaten wollen schnelle Entscheidung zur Eimer Schule

Eime (gök). In Eime wird gezittert. Nach dem derzeitigen Beschluss wird kommendes Jahr in der Eimer Grundschule nicht mehr eingeschult. Viele Eltern hatten sich nun auf den Weg zur Podiumsdiskussion in der Eimer Mehrzweckhalle gemacht, um dort zu erfahren, wo sie ihre Kinder einschulen können. Zu der Diskussion hatte der Schulelternrat der Sonnenbergschule die Samtgemeindebürgermeisterkandidaten der neuen Samtgemeinde Leinebergland eingeladen. Die Eltern erhofften sich Stellungnahmen zur Zukunft der Schule.

Im derzeitigen Samtgemeinderat sind noch der jetzige Samtgemeindebürgermeister Rainer Mertens (SPD) und Werner Siemers (Grüne) aktiv. Sie positionierten sich nicht klar für einen Erhalt der Eimer Grundschule so wie der parteilose Kandidat Lars Wedekind, der von der CDU unterstützt wird. Mertens und Siemers sagten lediglich zu, dass sie sich nach einer Wahl sofort mit dem Thema auseinandersetzen und eine Entscheidung zur Zukunft der Schule in Eime forcieren würden. Aus ihrer Sicht sollte der alte Rat dieses Thema vor den Wahlen nicht mehr anfassen. Dem entgegneten aber einige Eltern während des Abends, dass mittlerweile die Zeit davonläuft.

Die Eltern wollen wissen, wo sie ihre Kinder einschulen können. Sybille Demrau etwa forderte, dass die Schulen unterschiedliche pädagogische Konzepte anbieten können und so den Eltern in der kompletten Samtgemeinde eine Alternative für ihre Kinder bieten und so auch attraktiv bleiben. Mertens entgegnete, dass die betroffenen Elternvertreter in der Vergangenheit sich während der Sitzungen nicht genug eingebracht haben. Der Eimer Bürgermeister Hartmut Fischer (SPD) erklärte, dass es in Eime 76 Kinder im Grundschulalter gibt, derzeit aber nur 64 dort zur Schule gehen und Eime daher das Potential einer eigenen Schule hat. Die niedrige Zahl begründete er auch mit der Unsicherheit der Zukunft der Schule.

Während Mertens und Siemers den Erhalt der Schule von der Prüfung der Fakten nach der Wahl abhängig machen, positionierte sich Wedekind klar für den Erhalt der Schule. Nach seiner Meinung sollen die Schulen in allen Orten der Samtgemeinde erhalten bleiben, damit diese weiter attraktiv für Familien bleiben, wofür er als einziger der Kandidaten während der Diskussion von den rund 90 Besuchern Applaus bekam. Mertens stellte klar, dass es in der Samtgemeinde über 700 Plätze in den Grundschulen gibt und davon nur 368 Plätze belegt sind. “Wir müssen auch auf die Kosten gucken. Wenn wir es finanzieren können, können wir alle Schulen gerne erhalten. Das bezweifle ich aber”, so Mertens. Zu Wort meldete sich auch der stellvertretende Bürgermeister von Eime Volker Senftleben (SPD): “Die Grundlagen von damals bestehen nicht mehr. Unter anderem das Thema Flüchtlinge hat auch hier die Fakten verändert, über die wir reden müssen!”

Vor der Schuldiskussion gab Moderator Sven Jacob den Kandidaten die Möglichkeit auch zu Themen wie Internet, Mobilität oder der Ortsumgehung Position zu beziehen. Besonders das Thema der Ortsumgehung in Eime führte dazu, dass eine kleine Diskussion aufkam. Hier unterstützen Mertens und Wedekind die Bestrebungen in Weenzen oder Eime. Siemers dagegen sieht die Gefahr, dass durch die Ortsumgehungen noch mehr Verkehr durch das Leinebergland rollen könnte und Verkehr von den Autobahnen Richtung Bundesstraße gezogen wird. Er sprach sich dafür aus, generelle Maßnahmen gegen den Verkehr ins Auge zu fassen. Aus seiner Sicht ist es ein Problem, dass der Warenverkehr so zugenommen hat.

Bei der Mobilität in der Samtgemeinde setzte Mertens auf ein Mobilitätskonzept, welches von einer externen Firma entworfen werden soll, da dies die Möglichkeiten der Samtgemeindeverwaltung überfordern würde. Wedekind setzt auf bewährte Konzepte aus Nachbargemeinden. Bürgerbusse und Mitfahrbänke sollten ins Visier genommen werden, wobei dort Fördertöpfe geprüft werden sollten. Er könne sich auch vorstellen, dass Unternehmen dabei mitgenommen werden. Das persönliche Gespräch mit den Anbietern des Öffentlichen Nahverkehrs könnte aus seiner Sicht auch fruchten, wenn man gemeinsam nach Lösungen sucht. Siemers kann sich auch vorstellen, dass der Individualverkehr umweltfreundlicher wird. E-Bike-Stationen an markanten Punkten wie dem Bantelner Bahnhof oder in der Gronauer Innenstadt könnten für Entspannung sorgen.

Zwar erntete Wedekind für seine Stellungnahmen zur Schule als Einziger der Kandidaten Applaus, doch zufrieden waren nicht alle Besucher in Eime. Ein Besucher bemängelte, dass sich die Kandidaten im Kreis gedreht haben und lediglich Vergangenheitsbewältigung durchgeführt haben. “Mir sind Chancen und Möglichkeiten zu kurz gekommen. Von einem Kandidaten zum Samtgemeindebürgermeister erwarte ich Visionen”, so der Zuschauer.

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Foto: Rund 90 Zuschauer kamen in die Eimer Mehrzweckhalle

Foto: Moderator Sven Jacob und die Kandidaten Rainer Mertens, Werner Siemers und Lars Wedekind