20161021_1311462Anwohner wünschen sich Halteverbote

Brücke Neuer Weg in Thüste soll ab April saniert werden

Thüste (gök). Über 460 000 Euro soll die neue Brücke im Neuen Weg in Thüste kosten. Und jetzt wissen die Anwohner auch warum. Vertreter vom Ingenieurbüro grbv erklärten den zahlreich erschienenen Anwohnern im Feuerwehrstützpunkt in Thüste den umfangreichen Ablauf der geplanten Maßnahme. Die Vorbereitungen zu der Maßnahme liefen jetzt schon mehrere Monate und wurden auch in allen politischen Gremien besprochen. Bei der Prüfung der Standfestigkeit hatte die Thüster Brücke nur noch eine 3,9 in der Bewertung bekommen, wobei auf dieser Skala 4,0 den schlechtesten Wert darstellt und die sofortige Sperrung bedeutet. Lediglich mit einer Gewichtsbeschränkung war die Brücke jetzt überhaupt noch zu nutzen.

Bei den Planungen wurden durch das Planungsbüro mehrere Alternativen geprüft und sich schließlich für einen kompletten Neuaufbau entschieden. Die Grundsohle der Thüster Beeke soll nach Auflage der Umweltbehörde dabei nicht verändert werden, was aber für die verantwortlichen Ingenieure nicht schlimm ist. Denn beispielsweise der Einsatz eines Fertigteils hätte zur Folge gehabt, dass man den Wasserfluss der Thüster Beeke hätte umleiten müssen. Dies wäre nach Einschätzung der Ingenieure nur schwer möglich gewesen. Bevor aber die alte Brücke abgerissen werden kann, sind noch umfangreiche Maßnahmen notwendig. Zunächst wird im Rahmen einer Beweissicherung festgestellt, ob an den umliegenden Häusern und einer direkt angrenzenden Scheune schon Schäden vorhanden sind, um später etwaige Ansprüche regeln zu können. Nach der Umlegung der bestehenden Versorgungsleitungen wird dann zunächst die direkt an die Brücke angrenzende Scheune abgesichert und der dortige Boden verfestigt, ehe die Baugrube ausgehoben wird. Erst dann kann mit dem Abriss begonnen werden. Danach wird eine Spundwand aufgebaut, ehe im Stahlbetonverfahren die Brücke wieder neu aufgebaut wird.

Bis Ende November sollen nun die Ausschreibungsunterlagen zusammengetragen werden, ehe diese Anfang 2017 veröffentlicht werden und Ende Februar vergeben sein sollen. Nach dann folgenden Abstimmungsgesprächen und Vorbereitungen rechnet das Ingenieursbüro mit einem Baubeginn ab Anfang April. Voraussichtlich wird die Bauzeit dann sechs Monate betragen, während der die Anlieger mit Einschränkungen leben müssen. Die größten Einschränkungen gibt es dabei für die fünf Anlieger in der Straße “Auf der Zinne”, wovon dann zwei ihr Grundstück sogar nur noch zu Fuß erreichen können. Die anderen drei Anlieger gelangen über den hinteren Teil auf ihr Grundstück. Aufgrund dieser Einschränkungen rechnen die Anlieger auch mit Parkplatzproblemen in der Straße Mühlengraben, wo jetzt auch schon gewerblicher Verkehr mit Einschränkungen leben muss. Lieferverkehr durch große LKW für eine Natursteinfirma muss zum Beispiel schon den Weg über die kleinere Brücke am Mühlengraben wählen, die in ihrem Zustand auch beeinträchtigt ist, wobei das laut Gemeindebürgermeister Clemens Pommerening anders als bei der anderen Brücke aber nicht die Standfestigkeit betrifft. “Wir haben durch die Gewichtsbeschränkung der anderen Brücke jetzt schon ein Jahr mit der einen Brücke überstanden, so dass wir den Rest jetzt sicher auch schaffen”, so Pommerening.

Bedenken hinsichtlich der Parkproblematik an der Brücke hatten der anwesende Seniorchef der Natursteinfirma und ein im Neuer Weg beheimateter Landwirt. In der Nähe der Brücke stehen oft Fahrzeuge, die die Durchfahrt für große LKW oder Landwirtschaftsmaschinen schwierig machen. Daher baten sie hier die Gemeinde, für die Dauer der Maßnahme ein absolutes Halteverbot in dem Bereich zu prüfen, was Pommerening auch zusagte. “Wir werden das noch einmal prüfen und mit der Straßenverkehrsbehörde sprechen”, so Pommerening. Während der Baustelle wird die dann beauftragte Baufirma zudem angehalten, die Baumaterialien nicht an störenden Stellen abzustellen. Gerade in der Erntezeit Juli/August muss die angrenzende Scheune für den Landwirt erreichbar sein, was nach Meinung des Ingenieurbüros aber möglich sein müsste.

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Foto: Schon seit rund einem Jahr gilt eine Gewichtsbeschränkung an der Brücke Neuer Weg

Foto: Die Brücke über den Mühlengraben wird der einzige Zugang zu den Anwohnern sein