img_2268Auf dunkle Wolken folgte Sonnenschein

Schützenverein Schwarzer Bär feierte 60jähriges Jubiläum in Ockensen

Ockensen (gök). Ockensen hat rund 200 Einwohner und immerhin 62 Mitglieder hat der dort ansässige Schützenverein Schwarzer Bär Levedagsen-Ockensen. Die Schützen schießen derzeit mit einer aktiven Jugendabteilung jede Woche in ihrem Dorfgemeinschaftshaus, was viele Einwohner von Ockensen noch als alte Dorfschule kennen. Doch so positive sah es nicht immer aus. Der Vereinsvorsitzende Heinz-Otto Ripke zog bei seinem Rückblick während des Jubiläumsballs in Ockensen Parallelen zum Problembär, statt zum Schwarzen Bär.

Vor 60 Jahren wurde der Schützenverein in der Gastwirtschaft Schwarzer Bär am alten Bahnhof Levedagsen von 22 Männern aus Ockensen und Levedagsen gegründet, woher dann auch der Name stammt. Schnell verfügte der Verein über eine eigene Seilzuganlage und war so vermögend, dass er dem Schützenverein Salzhemmendorf sogar ein Darlehen für den Bau des eigenen Schießstandes gewährte. Acht Jahre später zogen laut Ripke das erste Mal dunkle Wolken über dem Verein auf, als auch die Frauen mitschießen wollte. “Wie immer setzten sich die Damen mit ihrem Ansinnen durch und die Frauenquote schoss nach oben”, erinnerte sich Ripke scherzhaft zurück. Doch echte Probleme kamen auf den Verein erst in den siebziger und Anfang der achtziger Jahre zu. Zunächst wurde die Gaststätte Schwarzer Bär verpachtet und aufgrund von Unstimmigkeiten mit dem neuen Pächter bauten die Schützen ihre Seilzuganlage dann bei Wilma Winter in der Gaststätte Zur Linde in Ockensen auf. Hier musste die Anlage aber bei jeder Feierlichkeit wieder ab- und aufgebaut werden und 1980 schloss Winter ihre Gastwirtschaft aus Altersgründen. Nachdem der Verein zunächst in einer alten Mühle Asyl genoss, zog der Verein Mitte der 80iger Jahre in das jetzige Domizil Dorfgemeinschaftshaus. Die Seilzuganlage hatte die Umzüge aber nicht gut verkraftet, weshalb man erstmals eine elektrische Anlage anschaffte. Nach Jahren des guten Vereinslebens stand der Verein 2011 vor dem Aus, als die schlechte Bausubstanz des Dorfgemeinschaftshauses bekannt wurde. Nur mit erheblichem Engagement der Dorfgemeinschaft war die Gemeinde schließlich bereit, die Kosten für die Sanierung des Gebäudes durchzuführen. Ohne Sanierung wäre eine Nutzung der Räume wegen Einsturzgefahr nicht mehr möglich gewesen. “Mittlerweile ist aus dem Gebäude ein Schmuckstück geworden, was wohl seinesgleichen sucht”, so Ripke. Während der Sperrung des Schießstandes, genossen die Schützen in Wallensen beim dortigen KKSV Asyl, wofür sich Ripke noch einmal bei den anwesenden Vertretern des KKSV bedankte. Ebenfalls warme Worte hatte Ripke für den Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Wallensen über, die den Schützenverein schon seit fünfzig Jahren beim Schützenausmarsch begleiten.

Enttäuscht war Ripke und der Vorstand, dass bei dem Jubiläumsball neben den vielen Vertretern von befreundeten Schützenvereinen und den Vereinen aus dem Ort kein offizieller Vertreter der Gemeinde oder des Ortsrates anwesend war.

Trotzdem genossen die 120 anwesenden Gäste aber den ganzen Abend zu der musikalischen Begleitung von DJ Clemens, der selber auch in dem Verein aktiv ist. Der Verein ist stolz auf seine treuen Mitglieder, die mittlerweile sogar in Dubai oder Schleswig-Holstein wohnen und trotzdem noch ab und an vor Ort sind. Ein denkwürdiger Tag war es aber nicht nur für den Verein beim Jubiläumsball, sondern auch für den Schützenbruder Wilfried “Jumbo” Rinne, der seinen 60. Geburtstag an dem gleichen Tag feierte. Mit einem kräftigen “Hepp, Hepp, Horrido” gratulierten ihm gleich 120 Menschen lautstark auf einmal.

Dank des sanierten Dorfgemeinschaftshauses und der aktiven Jugendarbeit guckt der Verein positiv gestimmt in die Zukunft. Ripke dankte vor dem stimmungsvollen Tanzabend neben den vielen ehrenamtlichen Aktiven vor allem zwei Vorstandskollegen für ihre Arbeit. Brigitte Winkelhake war 33 Jahre Schriftführerin und führt seit 44 Jahren auch die Damenabteilung. Noch länger im Amt ist der Finanzminister des Vereins. Wilfried Runne führt sogar seit 46 Jahren schon die Kasse des Schützenvereins Schwarzer Bär Ockensen-Levedagsen.

1960a 1960b 1960c 1960d 1969-0310 1973 1976a 1976b 1978a 1978b 1979 1981 1982 1983a 1983b 1983c 1983d 1983e 1985 1986a 1986b 1989 1990a 1990b 1990c 1990d 1990e 1991a 1991b 1991c 1991d 1995 1996c 1997 img_1357 img_2258 img_2260 img_2263 img_2265 img_2266 img_2267  img_2269 img_2270 img_2272 img_2273 img_2274 img_2275 img_2276 img_2278 img_2279 img_2280 img_2281 img_2283 img_2284 img_2285 img_2286 img_2290 img_2292 img_2295 img_2296 img_2297 img_2298 img_2302 img_2303 img_2306

Foto1960: Vor über 50 Jahren traf man sich noch in der Gaststätte Schwarzer Bär am Bahnhof Levedagsen

Foto2263: Der Vorsitzende Heinz-Otto Ripke (rechts) ehrte einige Mitglieder beim Jubiläumsball

Foto2268: Der Jubiläumsball im Scheunencafe war sehr gut besucht

Foto2273: Besonders aktiv sind die Ockenser zur Zeit mit ihrer Jugendabteilung