2017_01_07_jhv-ff-thueste_9999_2Kameradschaft bügelt Anzahl aus

Feuerwehr Thüste hofft auf weitere Aktive für Fortbestand der Ortswehr / Beförderungen

Thüste (gök). Der stellvertretende Ortsbrandmeister Klaus Lazerus fand auf der Jahreshauptversammlung der Thüster Feuerwehr deutliche Worte: „In der Geschichte unserer Ortswehr war es personell wahrscheinlich noch nie so trübe wie heute!“ Der Ortsbrandmeister Torsten Müller und sein Team haben in den letzten Monaten viele Aktionen durchgeführt. Doch Flyer verteilen oder viele Gespräche brachten nicht den gewünschten Erfolg. Die Zahl der Aktiven in der Ortswehr ging seit der Jahrtausendwende permanent nach unten. Waren es im Jahr 2000 noch 18 Aktive, ist die Ortswehr mittlerweile bei nur noch zwölf Aktiven angekommen, weshalb auch der Gemeindebrandmeister schon einige Gespräche mit der Ortswehr über deren Zukunft geführt hat.

Doch etwas Licht gibt es am Horizont. Mit Kevin Wölfer und Michelle Müller werden in Kürze zwei Jugendliche aus der Jugendfeuerwehr den Schritt zu den Aktiven gehen, der Jugendfeuerwehr aber als Betreuer noch weiter erhalten bleiben. Die verbliebenen Aktiven zeichnen sich aber durch guten Zusammenhalt aus. So lobte etwa Anna Götte den Zusammenhalt in der Wehr während der Versammlung, der sich vor allem im letzten Jahr bei einer ihrer Ausbildungen zeigte. Hier konnte sie sich von Kollegen benötigte Ausrüstung leihen und wurde an unterrichtsfreien Tagen auch durch eigene Kameraden intensiv geschult. „Ich sehe es nicht so negativ, wie die Zahlen es ausdrücken“, appellierte Götte an ihre Kameraden für weiteren Zusammenhalt. Die junge Feuerwehrfrau wohnt selber nicht mehr in Thüste, kommt aber wegen dem guten Zusammenhalt immer wieder zum Feuerwehrdienst in den kleinen Ort an der Thüster Beeke.

Gemeindebrandmeister Walter Wiegmann zeigte sich zuversichtlich, dass man einige Lösungen finden kann. So hilft sich jetzt schon der ganze Stützpunkt oft gegenseitig aus, so dass noch immer genug Feuerwehrkameraden zu den Einsätzen ausrücken können. Im Frühjahr wird es zudem wohl eine Gesetzesänderung geben, dass Feuerwehrleute bis 67 Jahre im aktiven Dienst bleiben können. „Das hilft nicht unbedingt immer bei der Brandbekämpfung, aber in der Absperrung oder als Maschinist kann man auch die älteren Kameraden sicherlich noch einsetzen“, so Wiegmann. Wiegmann stellte in Aussicht, dass Thüste vielleicht auch mit Ockensen zusammen im Stützpunkt Dienst verrichten kann. Schon jetzt haben sich die Levedagsener Feuerwehrkameraden der Wallenser Feuerwehr mangels Aktiven im Dienst angeschlossen, was in dem Stützpunkt sehr gut funktioniert.

Im zurückliegenden Jahr hat sich gezeigt, dass die Feuerwehrkameraden auch im Einsatz immer wieder gefordert werden und sich dort auch bewähren konnten. Der Scheunenbrand in Levedagsen etwa hielt viele Feuerwehren in Atem, so dass sich vor allem die Ortskenntnis der heimischen Feuerwehrleute auszahlte. Auch bei Durchführung des Thüster „Tanz in den Mai“ hat die Feuerwehr bewiesen, dass sie eine schlagkräftige Truppe ist. Dazu kamen noch mehrere kleine Einsätze, die alle erfolgreich beendet wurden. Insgesamt kamen die wenigen Aktiven 2016 auf fast 2000 Dienststunden zum Wohle der Dorfgemeinschaft und der Sicherheit.

Zum Schluss der Jahreshauptversammlung durfte Walter Wiegmann zusammen mit Müller und Lazerus noch Beförderungen vornehmen. So wurden Karsten Wölfer und Florian Linke zum Oberfeuerwehrmann befördert. Manuel Hennemann dagegen darf sich künftig Löschmeister nennen.

Foto: Karsten Wölfer, Torsten Müller, Manuel Hennemann, Florian Linke, Walter Wiegmann, Klaus Lazerus