2017_03_31_POM_9999_8POM hofft auf zeitnahen Baubeginn

Ortsumgehung soll Marienhagen entlasten

Marienhagen (gök). Bei der elften Jahreshauptversammlung von “POM B240” – Pro Ortsumgehung Marienhagen – im Gemeindehaus Marienhagen konnte der Vorsitzende Gerhard Knoke über 20 Mitglieder begrüßen. Unter ihnen war neben dem Duinger Gemeindedirektor Hartmut Steins und dem stellvertretenden Bürgermeister Wolfgang Schulz (WGL) auch erstmals Eimes Bürgermeister und SPD-Landtagskandidat Volker Senftleben (SPD), der sich auch ein Bild von der Arbeit des Vereins machte. Senftleben wünscht sich für die Zukunft vor allem eine enge Zusammenarbeit mit den Eimer Bürgern, was ihm auch zugesichert und er auch gleich Mitglied im Verein wurde. Der Verein zählt mittlerweile insgesamt 108 Mitglieder.

Das letzte Jahr stand in Marienhagen bei dem umtriebigen Verein ganz im Zeichen des zehnjährigen Jubiläums, welches in der Mehrzweckhalle gefeiert wurde. Erfreut war Knoke vor allem darüber, das zahlreiche Bundes- und Landtagsabgeordneten der Einladung gefolgt waren und sich parteiübergreifend für das Vorhaben der Ortsumgehung in Marienhagen eingesetzt wird. Zehn Jahre POM – ein Grund zum feiern? Knoke meint Jein! “Ja, weil wir in den zehn Jahren viel erreicht haben und kurz vor dem Planfeststellungsbeschluss stehen. Nein, weil wir immer noch nicht unser Ziel erreicht haben, den Bau der Ortsumgehung Marienhagen”, so Knoke.. POM wollte sich mit der Feier vor allem bei den vielen Unterstützern bedanken, die in den letzten Jahren fleißig mit an der Umsetzung der Ortsumgehung gewirkt haben. So schön die Feier für den Vorstand und die Besucher auch war, Knoke hofft, dass nicht auch noch das 20jährige Vereinsjubiläum gefeiert werden muss.

Zum Planfeststellungsentwurf gab es 32 private Einwendungen, die mit Masse aber schon abgearbeitet wurden. Knoke versteht dabei die lange Arbeitszeit der Behörde, da diese nach seiner Meinung unter Fachkräftemangel leidet. Bei der Bearbeitung muss große Genauigkeit herrschen, da es sich oft um wichtige Eigentumsbelange und Existenzgefährdungen handelt. Nach heutigem Stand ist ein Planfeststellungsbeschluss in greifbarer Nähe, wobei der Termin aber schwer vorherzusagen ist. Der Vorstand hofft, dass dieser Beschluss dann nicht beklagt wird, damit das Vorhaben entsprechend schneller umgesetzt wird. Um Klagen zu vermeiden, muss man aus Sicht von Knoke den betroffenen Landwirten und Privatleuten Alternativen zu ihren Landverlusten anbieten. Die bisherigen Ausgleichsflächen reichen noch nicht aus, um alle Landverluste zu kompensieren. Knoke hofft daher auch, dass sich noch Interessenten bei der Landesbehörde melden, die Land verkaufen wollen. Zusätzlich ist auch noch ein Flurbereinigungsverfahren eingeleitet worden, was für die Landwirte auch Vorteile haben wird. “Wir wissen, dass es nie nur Gewinner oder Verlieren geben wird. Kompromisse können aber eine Lösung sein”, so Knoke. Wenn es keine Klagen gegen den Planfeststellungsbeschluss gibt, hofft Knoke auf einen schnellen Baubeginn, da die Maßnahme ja auch im Bundesverkehrswegeplan 2030 gelistet ist. Fest steht für Knoke, dass die Ortsumgehung kommt. Wann, vermag er aber nicht zu prognostizieren. Marienhagen ist für die Verbindung nach Holzminden aber ein Nadelöhr, was die Politik auflösen möchte. Die rund 3,6 Kilometer lange Ortsumgehung soll etwa 40 Millionen Euro kosten und wird einen Querschnitt von 7,5 Metern haben. Gebaut werden müssen dazu vier Brücken und ein Tunnel. Die Bauzeit wird auf etwa drei Jahre wegen der umfangreichen Erd- und Felsbewegungen geschätzt. Die Politiker sehen die Ortsumgehung daher so wichtig an, weil für 2025 ein tägliches Fahrzeugaufkommen von 7300 bis 8500 Pkw und Lastkraftwagen prognostiziert wird. 85 Prozent davon wären für Marienhagen reiner Durchgangsverkehr. Nach dem Bau der Umgehungsstraße wird daher für Marienhagen nur noch mit 700 Fahrzeugen täglich gerechnet. Für den Abschnitt Weenzen-Süd wird spätestens 2018 der erste Spatenstich erwartet, eventuell schon dieses Jahr. Trotzdem hofft der Verein noch auf mehr Mitglieder, um seinem Werben für die Ortsumgehung weiter Nachdruck zu verleihen. Wenn der Verein später mal aufgelöst wird, kommt das vorhandene Vereinsvermögen dem Kindergarten Marienhagen zu Gute.

Bei den anstehenden turnusmäßigen Wahlen es keine Überraschungen. Gerhard Knoke wurde als Vorsitzender und Anja Knoke als Kassenwartin einstimmig wiedergewählt. Vervollständigt wird der Vorstand durch die Schriftführerin Nadine Hoffmann und den zweiten Vorsitzenden Peter Stippler. Gewählt wurde zudem noch Markus Engel als neuer Kassenprüfer.

 

Foto: Gerhard Knoke, Peter Stippler und Anja Knoke hoffen, dass die Ortsumgehung für Marienhagen bald kommt