„Kalle vom Osterwald“ sucht Nachfolger

Grillhütte feiert 35jähriges Bestehen / Verein gefordert

Osterwald (gök). Vor über 40 Jahren gründete Karl Deiters in Osterwald eine Wandergruppe, die sich schnell einer großen Beliebtheit erfreute. Karl Deiters wurde als Wanderführer schnell zum „Kalle vom Osterwald“, der ausgestattet mit Tutehorn und einer Ziege die Wandergruppen führte. „Die Ziege hatte ich dabei, um gelangweilte Kinder abzulenken. Wenn sie mal keine Lust mehr zum Wandern hatten, wurden sie halt von der Ziege gezogen“, erinnert sich Deiters gerne an so manche Anekdote zurück. Die Osterwalder Wandergruppe wurde in anderen Orten oft in Waldhütten eingeladen, wo dann der gesellige Teil nach den Wanderungen folgte. Auch in Osterwald keimte so der Wunsch nach einer Waldhütte und so entstand in Osterwald am Grenzweg eine erste Hütte, die aufgrund ihres wackligen Aufbaus Wackeldachhütte genannt wurde.

Schnell stand für Deiters dann fest, dass eine bessere Hütte für Osterwald hermüsse. Der gelernte Konstrukteur setzte sich also hin und begann die Planungsarbeiten. Wie bei der Arbeit mit Metall gewohnt, fertigte er eine Zeichnung für jedes einzelne Teil und nummerierte diese entsprechend durch. Durch eine Firma in Elze wurden die Teile dann zugeschnitten und nach Osterwald geliefert. Unter der Anleitung des Zimmermanns Richard Dorniok wurde dann die Grillhütte an ihrem jetzigen Standort unterhalb des Sportplatzes im Wald 1984 von mehreren Ehrenamtlichen binnen vier Wochen aufgebaut und an Himmelfahrt eingeweiht. „Richard Dorniok erklärte dann beim Richtfest, dass es das erste Mal war, dass er bei einem Hüttenaufbau keine Säge benutzen musste“, erinnert sich Deiters gerne zurück. Mit dem dortigen Standort war Deiters zwar nicht zufrieden, aber die Forst genehmigte nur diesen.

Besitzer der Hütte war von Anfang an der Verein für Dorfentwicklung und Fremdenverkehr Osterwald, für den Karl Deiters und Ute Ruthe die Vermietung der Grillhütte organisieren. Dieses Jahr feiert die Hütte an Himmelfahrt ihren 35. Geburtstag, wo der Verein dann wie jedes Jahr wieder zu einem geselligen Himmelfahrtsgrillen einlädt. Als Vater der Grillhütte hat „Kalle vom Osterwald“ in all den Jahren sich zusammen mit anderen Ehrenamtlichen um die Pflege der Grillhütte gekümmert. Regelmäßig im Frühjahr wurde das Laub vor der Hütte entfernt sowie die Bänke und Tische wieder aufgebaut, damit 80 Besucher dort locker genug Platz finden. Gleich drei Grill-Möglichkeiten sorgen dafür, dass kein Besucher hungrig bleiben muss. Für schmunzelnde Gesichter sorgt bei den Besuchern auch das einzig verbliebene Plumpsklo von Osterwald, wo die Besucher sich erleichtern können. In der kälteren Jahreszeit kann die Hütte mit der Feuerstelle in der Mitte schnell auf eine angenehme Temperatur gebracht werden. „Wichtig sind dann nur warme Schuhe, da die Kälte von unten schon unangenehm sein kann“, erklärt Deiters im Gespräch.

Aus Alters- und Gesundheitsgründen übernimmt Deiters mittlerweile zusammen mit Ute Ruthe nur noch die Vermietung der Hütte und kann keine Arbeiten mehr selber ausführen. Der 82jährige hofft, dass die Hütte auch nach dem 35. Geburtstag weiter oft genutzt wird und sich Ehrenamtliche finden, die die Hütte pflegen und auch die Vermietung bald übernehmen. „Wir sind vom Verein derzeit schon in Gesprächen über den weiteren Betrieb der Grillhütte. Gerne können sich aber weitere interessierte Ehrenamtliche unter Tel 05153-1471 melden“, erklärt Wolfgang Döbler vom Verein für Dorfentwicklung und Fremdenverkehr. Geplant ist, dass die Buchung der Grillhütte dann auch online über www.bergort-osterwald.deerfolgen kann. Nach Möglichkeit soll die Arbeit für die Grillhütte auf mehrere Schultern verteilt werden, damit diese auch weiterhin die Menschen in der Region erfreut.

Foto3572+3576: Kalle vom Osterwald vor der Grillhütte

Foto3579+3580: Das letzte Plumpsklo von Osterwald an der Grillhütte