Ausbildung der Feuerwehr noch weiter verbessert

Samtgemeindefeuerwehr Leinebergland stellt sich auf neue Fahrzeuggeneration ein

Hoyershausen (gök). Schon vor der Fusion der ehemaligen Samtgemeinden Gronau und Duingen zur Samtgemeinde Leinebergland 2016 machten sich die Feuerwehren Gedanken, wie man zusammenarbeiten kann. „In den letzten Jahren ist es uns gelungen, alle Ortsfeuerwehren auf ein gemeinsames Level anzuheben und die Ausstattung auch entsprechend anzupassen“, zieht Samtgemeindebrandmeister Frank Kirchner ein positives Fazit. Dieses hohe Niveau bei Ausbildung und Ausrüstung kann aber nur gehalten oder gesteigert werden, wenn regelmäßig in die Ausbildung investiert wird.

In der Vergangenheit haben dazu auch schon etwa alle drei bis vier Jahre Fortbildungen mit den Rüstsätzen der Stützpunktfeuerwehren in den alten Samtgemeinden stattgefunden. „Erstmals fand nun eine gemeinsame Fortbildung aller Ortswehren in der neuen Samtgemeinde mit den Vertretern von der Firma Weber Rescue statt“, erklärt Kirchner im Gespräch. Thomas Sallmeier und Karl-Heinz Boes – hauptberuflich bei der Berufsfeuerwehr Osnabrück beschäftigt – führten die Fortbildung der Führungskräfte am ersten Tag und Angehörige der Feuerwehr Göttingen die Fortbildung der übrigen Feuerwehrkameraden am zweiten Tag durch. Am ersten Tag wurden 18 Führungskräfte wie etwa Gruppenführer aus den Stützpunktfeuerwehren Banteln, Eime, Marienhagen, Gronau und Duingen mit den entsprechenden Rüstsätzen geschult, um künftig gerade bei der fortschreitenden Autotechnik noch besser auf Unfallszenarios vorbereitet zu sein. Hier wurde auch auf Feinheiten geachtet, um die Herangehensweise an einen Unfall immer weiter zu verbessern. Gerade neue Fahrzeugtechnologien stellen die Feuerwehren dabei immer wieder vor neue Probleme bei der Rettung. „Ziel ist es, die verunfallten Personen so schnell wie möglich aus den Autos zu befreien, wofür man auch der Feuerwehr Raum geben muss“, erklärte der ebenfalls anwesende ASB-Ausbildungsleiter Jan-Paul Schmidtke von der Rettungswache Gronau. Dieser hatte sich schon sehr auf die Fortbildung gefreut und lobt die gute Zusammenarbeit mit den Feuerwehren in den letzten Jahren. „Feuerwehr und Rettungsdienste sprechen manchmal in ihrer eigenen Sprache, weshalb wir laufend an unserer gemeinsamen Fortbildung und Verständnis füreinander arbeiten“, erklärt Kirchner im Einklang. So wird etwa geregelt, welche Wege an einer Unfallstelle für Feuerwehren oder Rettungsdienst zur Verfügung stehen müssen oder wie mit Verletzten umgegangen wird. So werden die Abläufe am Unfallort optimiert und die Unfallopfer bestmöglich versorgt. Da die Feuerwehren der Samtgemeinde mit Masse bei den Rüstsätzen von Weber Rescue ausgerüstet sind, macht eine Fortbildung mit der Firma auch entsprechend Sinn. Die erfahrenen Ausbilder der Firma sorgen dabei dafür, dass die Mitglieder der Stützpunktfeuerwehren immer wieder neue Ansätze für ihre Rettungsarbeit finden, wodurch die Arbeit im Ernstfall verbessert wird. Bundesweit sind die Mitarbeiter der Firma bei Feuerwehren unterwegs und schulen deren Mitglieder für technische Hilfeleistungen. Während die ersten drei Stunden der Fortbildung im theoretischen Teil lagen, wurden dann rund vier Stunden lang praktische Ansätze bei der Feuerwehrarbeit verinnerlicht.

Konrad Vespermann und Wulf Warnecke von der Biogasanlage Külftal bei Hoyershausen hatten auf ihrer Anlage ein Übungsgelände zur Verfügung gestellt, wo entsprechende Kraftfahrzeuge für die alleine am ersten Tag sieben Stunden dauernde Ausbildung konkret bearbeitet wurden. „Wir sind den Betreibern der Biogasanlage sehr dankbar, dass sie wiederholt ihr Gelände für die Fortbildung zur Verfügung gestellt und immer ein offenes Ohr für die Feuerwehr haben“, bedankte sich Kirchner mit warmen Worten. Die Versorgung während der Fortbildung sicherte dabei die Feuerwehr Hoyershausen, die wieder für eine hervorragende Bewirtung sorgte.

„Während am ersten Tag vor allem die Führungskräfte der Stützpunktwehren mit den Rüstsätzen geschult wurden, waren am zweiten Tag die Mannschaften an der Reihe. Hier konnte jede der Ortsfeuerwehren auch einen Kameraden für die Fortbildung anmelden, die dann künftig als Multiplikatoren in den Ortsfeuerwehren dienen und die Erkenntnisse in alle Wehren tragen“, so Kirchner. Schließlich sind bei einem Unfall neben den Stützpunktwehren regelmäßig auch die kleineren Ortsfeuerwehren vor Ort. Gleich 30 Teilnehmer waren dann am zweiten Tag bei der Fortbildung dabei und wurden entsprechend geschult.

„Fortbildung kostet zwar Geld, lohnt sich aber, wenn dabei Menschenleben besser geschützt werden können“, stellte Kirchner bei der Fortbildung klar.

  

Foto7583: Thomas Sallmeier (links) erklärt die Herangehensweise an einen Unfallort

Foto7591: im praktischen Teil beobachtet Karl-Heinz Boes (links) die Vorgehensweise an einem Unfallfahrzeug

Foto7619: im praktischen Teil beobachtet Karl-Heinz Boes (hinten) die Vorgehensweise an einem Unfallfahrzeug