Porzellan-Unikate begeistern in Duingen

Barbara Hertwig stellt bis 22. Dezember im Töpfermuseum aus

Duingen (gök). Nach der erfolgreichen Post-Ausstellung hat mit den Arbeiten von Barbara Hertwig jetzt die nächste Ausstellung einer renommierten und bekannten Töpfermeisterin im Duinger Töpfermuseum begonnen. Bis zum 22. Dezember ist die Ausstellung jeden Mittwoch und Sonntag von 15 bis 17 Uhr für Besucher geöffnet.

Die ursprünglich aus Stralsund stammende Töpferin hat ihre Ausbildung zur Töpferin nach dem Abitur nach schwieriger Ausbildungsplatzsuche erfolgreich abgeschlossen und anschließend ihr Handwerk mit der Meisterausbildung noch veredelt. In den neunziger Jahren hat sie eine kommunale Töpferwerkstatt in Berlin aufgebaut und geleitet, ehe sie sich nach mehreren Projekten schließlich 2010 mit einem eigenen Atelier selbstständig gemacht hat und seitdem auch in zahlreichen Ausstellungen mit ihren Werken zu finden ist. Auf einer dieser Ausstellungen lernte sie in Oldenburg auch die Duinger Leiterin des Töpfermuseums Ingrid Wolfsberger kennen, die die Porzellankünstlerin zu einer Ausstellung im Duinger Töpfermuseum schnell überzeugen konnte.

In ihrem Atelier entwirft und produziert die 59jährige Unikate aus Porzellan in ihrem Elektro-Ofen mit bis zu 1300 Grad Hitze. Das Porzellan wird dabei mittels Ritz-, Reservage- und Umdrucktechniken mit selbst entwickelten Terra sigillata, Seladoncraqueléglasur oder crackled slip dekoriert, was ausdrücklich auch als Alltagsporzellan genutzt werden kann und nicht nur für die Vitrine gedacht ist. Der Laudator der Ausstellung Dr. Christian Lechelt – Leiter des Fürstenberger Museums – zeigte sich beeindruckt vom Schaffen der Berliner Künstlerin. „Ich habe meine Freude an diesem zeitgenössischen Porzellan. Eigentlich haben wir in Fürstenberg eine eigene Veranstaltung, aber dafür habe ich mir etwas Freiraum geschaffen“, erklärte Dr. Lechelt während der Laudatio. Er lobte die gute Ausbildung mit dem Meisterabschluss von Hertwig, was in heutigen Zeiten oft vergessen wird. Die künstlerische Entwicklung von Barbara Hertwig startete erst nach der handwerklichen Ausbildung, die die notwendige Basis ihres umfangreichen Schaffens stellte. Charakteristisch für ihre Arbeit sind die Schwierigkeiten, denen sich die Künstlerin immer wieder stellt. Ehe zum Beispiel eine Farbe in ihren Arbeiten genutzt werden kann, probiert sie rund zwei Jahre, ehe die verschiedenen Stoffe beim Brand aufeinander abgestimmt sind. Belohnt wird ihr Aufwand sogar mit Interesse an ihren Arbeiten aus Japan oder China.

Welchen Stellenwert die verschiedenen Ausstellungen für das Pottland rund um Duingen haben, zeigte neben der Anwesenheit von Bürgermeister Klaus Krumfuß auch das Erscheinen des Landtagsabgeordneten Volker Senftleben, der sich auch von Arbeiten beeindruckt zeigte. „Ich bin schon stolz, dass solche illustren Künstler in Duingen begrüßt werden können“, war Krumfuß bei der Ausstellungseröffnung sehr zufrieden.

Foto2345: In der Ausstellung wurden die Stücke ins rechte Licht gerückt

Foto2346: Die Stücke beeindrucken nicht nur mit Form, sondern auch mit Farben

Foto2348: Die Stücke von Barbara Hertwig sind alltagstauglich

Foto2351: Klaus Krumfuß, Ingrid Wolfsberger und Barbara Hertwig bei der Eröffnung der Sonderausstellung

Foto2352: Dr. Christian Lechelt während seiner Laudatio

Foto2354: Die Eröffnung der Sonderausstellung war wieder sehr gut besucht